Frage an Andrea Nahles von Hans-Günter G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Nahles,
nicht nur vom Kanzlerkandidaten, wie in Sat1 bei der Sendung 1 gegen 1, am 25.06.2013, sondern von ausnahmslos allen SPD-Vorstandsmitgliedern, konnte und kann man bei Interviews auf die Frage nach der Agenda 2010 die Rechtfertigung hören: Dank 2010 geht es uns trotz Finanz - und Bankenkrise gut.
Meine Frage:
Wer ist gemeint mit UNS?
Leiharbeiter, Minijober, Aufstocker und HartzIV-Bezieher, Zeitarbeiter, Rentner und Kranke, können sicher nicht gemeint sein.
Auch die Kanzlerin gebraucht diese Behauptung und der Bürger, der z. B. trotz Vollzeitjob beim Staat betteln muss, spürt, dass die Agenda 2010 den Wirtschaftsbossen Tür und Tor geöffnet hat, die Arbeitnehmerschaft immer mehr zu versklaven.
Sollten Sie als Wahlkampfmanagerin nicht zu der Erkenntnis gelangen, dass es ein Fehler ist, die Agenda 2010, die so viele Menschen in Not und Elend gestürzt hat, immer noch zu verteidigen? Oder machen Sie Politik für die gleiche Klientel wie CDU/CSU und FDP?
Deshalb noch einmal meine Frage: Wer ist gemeint mit UNS geht es gut?
Schöne Grüße
Hans-Günter Glaser
Sehr geehrter Herr Glaser,
Sie sollten mich an meinen Aussagen messen. Und ich habe immer, auch in Antworten an Sie, deutlich gemacht, dass die SPD sich nicht von Allem der Agenda distanzieren muss, aber Intention und Ergebnis auseinander klaffen. Wir wollten z. B. gleichen Lohn für gleiche Arbeit und haben am Ende einen Missbrauch der Leiharbeit bekommen. Wir sind in den letzten Monaten selbstkritisch gewesen und haben entsprechende Beschlüsse (beispielsweise Rente, Bürgerversicherung oder Steuerpolitik) gefasst.
Beste Grüße
Andrea Nahles