Frage an Andrea Nahles von Hans-Günter G. bezüglich Recht
Sehr geehrte Frau Nahles,
Sie gehen in Ihrer Antwort nicht auf meine Fragen ein, sondern verstecken sich hinter Ihren Fraktionsvorsitzenden Frank W. Steinmeier. Aber auch seine Argumentation ist sehr unbefriedigend.
Steinmeier sagte in seiner Rede: "Im Grundgesetz ist das Kindeswohl zu Recht als hoher Wert definiert. Aber die ganze Wahrheit ist: Es steht eben nicht allein, sondern auf gleicher Ebene mit elterlicher Sorge, Religionsfreiheit und Freiheit der Religionsausübung. Das sind Rechtsgüter desselben verfassungsrechtlichen Ranges."
Dass das Recht auf Unversehrtheit des Kindes die Religionsfreiheit und die Religionsausübung keineswegs einschränkt, wird einfach ignoriert. Jeder kann glauben an wen und was er will, die einzige und im GG garantierte Beschränkung ist die, dass man bei der Ausübung seiner religiösen Rituale keinen Menschen körperlich und seelisch schädigen darf.
Das in der Rede von Herrn Steinmeier meine Fragen unbeantwortet bleiben und seine Argumente mich in meiner Kritik eher noch bestärken, könnten Sie deshalb meine an Sie gestellten Fragen selbst beantworten, ohne sich auf Herrn Steinmeiers Argumente zu berufen?
Zwei Zusatzfragen:
Wäre der Kompromissvorschlag, männliche Kinder ab dem 14. Lebensjahr selbst entscheiden zu lassen ob er beschnitten werden will, der Würde des Kindes nicht gerechter gewesen?
Wäre es den Juden und Muslimen nicht zumutbar, dass sie Ihr prähistorisches und teilweise unmenschliches Ritual der Beschneidung dahingehend reformieren?
Haben Sie Mut zur eigenen Meinung Frau Nahles.
Schöne Grüße
Hans-Günter Glaser
Sehr geehrter Herr Glaser,
weder verzichte ich auf eine eigene Meinung noch muss ich mich hinter Frank Walter Steinmeier verstecken. Ich fand seine Rede gut und ich muss ja nicht wiederholen, was er auch in meinem Sinne gut auf den Punkt gebracht hat. Dass Sie und ich unterschiedliche Auffassungen zum Thema haben, ist ja ganz offensichtlich und mehr habe ich dem nicht hinzuzufügen.
Beste Grüße
Andrea Nahles
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