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Frage von Torsten G. •

Frage an Andrea Nahles von Torsten G. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Nahles,

Sie sagen, Deutschland sei ein großer Nutznießer des EURO. Wie groß (in Mrd EUR) ist der wirtschaftliche Vorteil jährlich? Können Sie mir bitte die Quelle nennen?

Auf Abgeordnetenwatch schreiben Sie am 25.1.2012, dass "es richtig (ist), Griechenland nicht fallen zu lassen. .... Der Zusammenbruch ganzer Staaten in Europa und eine instabile Währung würden hunderttausende von Arbeitsplätzen auch bei uns gefährden."
Woher haben Sie diese Information / Zahlen? Können Sie mir die wissenschaftliche Quelle nennen?

Sind Sie als Abgeordneter wirklich überzeugt davon, dass es im Fall Griechenland keine Spirale ohne Ende sein wird, ein Bericht der Süddeutschen Zeitung nahelegt:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/troika-bericht-geleakt-griechenlands-wahre-schulden-1.1289702
Welche "Grenze der Hilfsbereitschaft" haben Sie sich persönlich definiert?
Die Transferzahlungen werden die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit stark beanspruchen. An welchen Stellen des Bundeshaushalts möchten Sie diese kompensieren (Bildung, Renten, Infrastruktur, ...)? Oder werden Sie die Steuern anheben?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Gerdes,

die Verantwortung der europäischen Mitgliedstaaten, insbesondere der in der Eurozone, ist vor allen Dingen Griechenland nicht völlig ungeordnet in die Pleite gehen zu lassen. Es ist immer leicht, einfach über Griechenland herzuziehen oder leichtfertig zu sagen, schmeißt die Griechen mal aus der Eurozone raus.

Die Kredithilfe ist richtig, ich bleibe dabei. Denn ohne Hilfe wären Insolvenz und wohl auch Euro-Austritt Griechenlands unvermeidlich – mit unabsehbaren Folgen für den Euroraum.

Aber natürlich ist diese Hilfe nicht ausreichend. Das neue Rettungspaket kann nur erfolgreich sein, wenn in den kommenden Jahren die Wende aus der griechischen Rezession in neues Wachstum zu schaffen ist. Die Euro-Staaten gehen noch höhere finanzielle Risiken ein – sie müssen sich daher viel aktiver als bisher dafür einsetzen, dass die Rettung Griechenlands gelingt. Ohne eine ergänzende Wachstumsstrategie mit einer klaren Weichenstellung in Richtung Realwirtschaft für Griechenland und die anderen Krisenländer im Euroraum droht die Rettung zu scheitern. Damit würde sich die wirtschaftliche und politische Destabilisierung fortsetzen.

Weitere Infos finden Sie unter www.spdfraktion.de, www.spd.de oder beim Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) http://www.boeckler.de/11_17079.htm.

Beste Grüße
Andrea Nahles