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Andrea Nahles
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Frage von Günter B. •

Frage an Andrea Nahles von Günter B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Nahles,

wenn Sie bei der nächsten Bundestagswahl wieder Regierungsverantwortung übernehmen, möchte ich eine Frage im Gesundheitswesen von Ihnen beantwortet haben. Die derzeitige Praxis bei der Medikamentenzuzahlung ist meiner Meinung nach ein Skandal und Ihrer Empörung wert. Man muss als Verursacher der Kosten zur Zeit auch die Hauptlast tragen und die Krankenkassen verabschieden sich immer mehr aus der Solidargemeinschaft. Die schwarz gelbe Regierung hat es geschafft die Mehrkosten der gierigen Pharmaindustrie auf die Kranken abzuwälzen und die Krankenkassen mit sogenannten Deckelbeträgen abzusichern. Dieser Zustand müßte, wenn Sie Verantwortung übernehmen, geändert werden und die Kosten, wie es einmal war, auf alle Versicherten aufgeteilt werden. Auch kann man die Hälfte der Beiträge wieder dem Arbeitgeber zumuten, da sich in den letzten Jahren die Löhne sehr moderat entwickelt.haben. Auf Ihre Anwort wartend

verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Günter Bauer

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Bauer,

die SPD will nach der Bundestagswahl 2013 eine Bürgerversicherung einführen. Mit einem veränderten Arbeitgeberbeitrag und wachsenden Steuern auf Kapitalerträge will die SPD ihr Konzept der Bürgerversicherung finanzieren. Alle Kassen - gleich ob gesetzlich oder privat - sollen nach unseren Vorstellungen einen einheitlichen Basistarif für die Bürgerversicherung anbieten. Dieser gilt künftig für alle Beschäftigten unabhängig vom Einkommen. Bislang Privatversicherte sollen bei Interesse in die Bürgerversicherung wechseln können.

Ziel der Bürgerversicherung ist es, so die Zwei-Klassen-Medizin zu beenden und ein Gesundheitssystem zu schaffen, in dem Patienten nach der Schwere ihrer Krankheit behandelt werden, nicht nach ihrem Versicherungsstatus. Zusatz- und Sonderbeiträge der Arbeitnehmer sollen ersatzlos wegfallen.

Der Anteil der Arbeitgeber an der Finanzierung des Gesundheitswesens soll dabei angehoben werden, um die frühere paritätische Finanzierung der Krankenkassen wiederherzustellen, denn derzeit zahlen die Arbeitgeber 40%, die Beschäftigten 60% der gesamten Kosten. Wir wollen, dass der Arbeitgeberbeitrag ohne Beitragsbemessungsgrenze auf die gesamte Lohnsumme aller Beschäftigten, die in der Bürgerversicherung sind, erhoben wird. Dabei wird sichergestellt, dass immer gleich viel Geld durch Arbeitgeber und Versicherte eingebracht wird. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Durch die verbreiterte Bemessungsgrundlage des Arbeitgeberbeitrags und die künftige Einbeziehung auch hoher und höchster Einkommen wird es möglich sein, die Sätze für die Versicherten zu senken.

Ich könnte an dieser Stelle fortführen, aber das würde m. E. zu lang werden. Weitere Informationen zu unserem Konzept der Bürgerversicherung finden Sie unter: http://www.buergerversicherung.spd.de

Beste Grüße
Andrea Nahles