Frage an Andrea Nahles von Georg W. bezüglich Finanzen
Sehr geehrte Frau Nahles,
Im Zuge der Finanzkrise hört man leider nichts zum Thema nachhaltiges Geldsystem. Aus einer Broschüre der deutschen Bundesbank entnehme ich zum Thema Geldschöpfung (-entstehung): "Hauptquelle der Geldschöpfung ist heute die Kreditgewährung der Geschäftsbanken (aktive Geldschöpfung): Dem Kreditnehmer wird ein Sichtguthaben (Sichteinlagen) in Höhe des aufgenommenen Kredites eingeräumt, wodurch die gesamtwirtschaftliche Geldmenge unmittelbar steigt." ( http://www.bundesbank.de/bildung/bildung_glossar_g.php - Punkt "Geldschöpfung")
Das bedeutet unser Geld besteht nur in Form von Kreditschulden bei privaten Geschäftsbanken. Allerdings wird nur der Zahlbetrag geschaffen, nicht die Zinsen. Diese können nur durch weitere Kredite bezahlt werden. Auf Anfrage schreibt mir die deutsche Bundesbank: "Ohne eine Ausweitung der Geldmenge auf dem Kreditweg kann kein Zins gezahlt werden."
Dadurch stehen wir in einem exponentiellen Verschuldungszwang. Wofür? Für private Geldinstitute die dieses Geld aus dem Nichts schaffen dürfen.
In diesem System ist es von der Politik unredlich, von Schuldenabbau zu reden. Sollte der Staat seine Schulden größer als 1,5 Billionen Euro tilgen, würde diese Summe dem Wirtschaftschaftskreislauf entzogen. Die Folgen kann man sich vorstellen.
Warum wird diese Problematik nicht diskutiert?
Mit freundlichen Grüßen
Georg Windisch
Sehr geehrter Herr Windisch,
ich möchte Sie bitten, Ihre Anfrage zur Finanzpolitik auch an die entsprechenden Fachpolitiker meiner Partei zu stellen. Ich bin auf ganz anderen Gebieten tätig und würde diese Frage eh mit Hilfe meiner Kollegen beantworten. Es ist durchaus möglich, dass diese Problematik ja diskutiert wird. Aber eben in den jeweiligen Fachkreisen und ich sitze oft in anderen.
Ein möglicher Ansprechpartner meiner Fraktion z. B. wäre unser Finanzpolitische Sprecher Dr. Hans-Ulrich Krüger.
Beste Grüße
Andrea Nahles