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Frage von Thomas, K. •

Frage an Andrea Hilgers von Thomas, K. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Dr. Hilgers,

mich wundert immer wieder, dass nur die Wirtschaft aufgefordert wird mehr Kindergartenplätze (Firmenkindergärten) zur Verfügung zu stellen, um den Beruf und die Kindererziehung besser vereinbaren zu können.
Warum gibt es keine Angebote in den Hamburger Behörden? Hier hätte die Politik doch direkten Einfluß.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Knaus

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Knaus,

Sie haben recht damit, dass sowohl die Wirtschaft, als auch die Behörden selber aufgefordert sind "Betriebs"-kindergartenplätze bereitzustellen.
Ich habe selber noch mal ein bisschen recherchiert, wie die Lage ist. Demnach gab es 1998 16 Betriebskindergärten (Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Harlinghausen aus der 16. Wahlperiode 16/2348), davon 7 bei öffentlichen Unternehmen/ öffentlicher Verwaltung. Von der SPD gibt es die große Anfrage aus der 17. Wahlperiode (Juli 2002 - 17/1129, S. 13). Da steht, in der Senatsantwort, es gibt 18 Betriebskindergärten, ohne eine Differenzierung ob privat oder öffentlich. Meiner Übersicht nach sind die öffentlichen Kitas eher bei öffentlichen Unternehmen, z.B. beim Landesbetrieb Krankenhäuser (jetzt ja nicht mehr öffentlich, aber der Kindergarten bleibt erhalten), als direkt bei Behörden (Ausnahme Justizbehörde, s.o. 1999). Genauer, aber etwas mühsam, könnte man es aktuell vielleicht noch über die Kita-Suchmaschine unter www.hamburg.de in Erfahrung bringen. Auf Ihre Anregung hin, und weil die von mir gefundenen Zahlen nicht mehr wirklich aktuell sind, stelle ich heute noch mal selber eine kleine Anfrage. Bitte melden Sie sich unter 42831-1335, wenn ich Ihnen die Antwort des Senates (dauert etwa eine Woche) zusenden soll.

Die Behörden (insbesondere die fachliche zuständige Behörde für Soziales und Familie) haben aber eine doppelte Aufgabe. Als "Betrieb" sind sie selber aufgefordert, sich zu überlegen, ob sie einen Kindergarten einrichten. Zusätzlich müssen sie durchaus auch werbend und unterstützend auf Betriebe zugehen. Das tut die fachliche zuständige Behörde für Soziales und Familie ein bisschen. Die Behörde für Soziales und Familie hat aber vor allen Dingen dafür zu sorgen, dass die Kindertagesbetreuung in Hamburg qualitativ und quantitativ ausreichend ist, was sie nicht tut. Die Anstrengungen des Senats für den Ausbau der Kindertagesbetreuung und Qualitätsentwicklung der Kindertagesbetreuung sind nur mit mangelhaft zur bewerten. Und das ist, so finde ich, das zentrale Problem.

Danke für Ihre Anregung

Andrea Hilgers