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Frage von Murat A. •

Frage an Alfonso Fazio von Murat A. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Fazio,

während zwischen den Religionsgemeinschaften und Kirchen sich ein echter und vertrauensvoller Dialog zunehmend weiter entwickelt, habe ich leider oft den Eindruck, dass die über drei Millionen Muslime, davon mehr als ein Drittel mit deutscher Staatsangehörigkeit, von der deutschen Politik immer noch weitgehend ignoriert bzw. oft für nur kurzfristige Effekte instrumentalisiert werden. Es wird viel "über" Muslime geredet, jedoch kaum "mit" uns - wie es in einer Demokratie doch sein sollte.

Ich möchte daher auf diesem Weg Ihnen als meinen Wahlkreiskandidaten drei Fragen stellen.

1. Wie stehen Sie zum Dialog der Religionen? Teilen Sie die Auffassung etwa auch von Papst Benedikt XVI., dass der interreligiöse Dialog für unsere gemeinsame Zukunft eine vitale Notwendigkeit ist, um das friedliche Zusammenleben zu gestalten, die Religionsfreiheit zu sichern und jede Form von Hass und Intoleranz gemeinsam zu überwinden?

2. Warum findet Ihres Erachtens bisher so wenig Dialog zwischen Muslimen und der Politik statt? Wann haben Sie selbst das letzte Mal eine Moschee in Ihrem Wahlkreis besucht und mit den Menschen - Ihren Bürgern und Wählern - gesprochen? Wenn noch nie - warum?

3. Sehr viele Muslime haben inzwischen das Gefühl, von der deutschen Politik unter Generalverdacht gestellt und teilweise offen diskriminiert zu werden. Können Sie diese Empfindung nachvollziehen - und wie stehen Sie dazu?

Ich freue mich auf Ihre Antwort, sage meinerseits unsere Wahlteilnahme fest zu und wünsche Ihnen auf jeden Fall Erfolg und Gottes Segen in Ihrem Wirken für die Demokratie und das Wohl unseres Landes.

Mit herzlichen Grüßen aus Korb

Murat Aslanoglu

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Sehr geehrter Herr Aslanoglu,

ich stimme mit Ihnen und vielen anderen Menschen überein, dass die Verständigung zwischen den Religionen eine der wichtigsten Fragen im Zusammenleben in unserem Land ist. Meine Partei kämpft seit vielen Jahren gegen die religiöse Diskriminierung. Besondere Sorge macht uns die Entwicklung seit den Anschlägen des 11. September, der auch hierzulande dazu führte, dass sich das Klima verschlechtert hat.

Ich bin häufig in Kontakt mit Muslimen. Auch deshalb, weil ich als kleines Kind mit der ersten Gastarbeitergeneration nach Deutschland kam und mir aus diesen leider nicht immer guten Erfahrungen das Zusammenleben verschiedener Nationen, Kulturen und Religionen besonders an Herzen liegt.Erst kürzlich war ich wieder in einer Moschee aus Anlass eines Tages der offenen Tür.

Bündnis 90/DIE GRÜNEN und ich treten dafür ein, dass alle Menschen in unserem Land ungeachtet ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihrer Abstammung gleiche Rechte und Pflichten haben. Deshalb fordern wir unter anderem auch die Einführung des islamischen Religionsunterrichts in Baden-Württemberg. Unsere Landtagsfraktion hat entsprechende Gesetzentwürfe bereits eingebracht.

Mit freundlichen Grüßen

Alfonso Fazio