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Alexandra Erikson
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Frage von Nicole F. •

Frage an Alexandra Erikson von Nicole F. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Erikson,
eine zukünftige führende Rolle Deutschlands in Wirtschaft, Technik u. Forschung sowie einer positiven gesellschaftlichen Entwicklung bedarf einen möglichst hohen allgemeinen Bildungsstand der Bundesbürger, besonders unserer Kinder.
Unsere Kinder möchten Ihre Schulausbildung mit Abitur abschließen. Neben Kosten für Schulbuchausleihe u. Ausgaben für Arbeitsmaterial, Literatur, Klassenfahrten, Exkursionen, kommen die Schulbuskosten hinzu. Z.B. eine Busfahrkarte von Liebshausen zum Gymnasium Simmern, schlägt mit €646,80 p.a. zu Buche. Nach der 11.Unterrichtsstunde fährt kein Bus mehr u.die Kinder müssen, privat organisiert, abgeholt werden. Die einzigen 2 Busse fahren VOR der 11.Unterrichtsstunde und nur wenn der Kindergarten geöffnet hat. Entweder können die Kinder nach der 10.Klasse eine Berufsausbildung beginnen und die Haushaltskasse dank Ausbildungsvergütung unterstützen.
Oder Sie schließen ihre gymnasiale Schullaufbahn mit dem höheren Bildungsstand „Abitur“ ab, die o.g. Kosten sind dann jedoch von den Familienhaushalten allein zu tragen. Studium der Kinder bedeutet erneut mehrjährige Belastung. In Deutschland hängt der Bildungsstand demnach nicht allein von den persönlichen Voraussetzungen der Kinder ab, sondern nicht unerheblich von der wirtschaftlichen Situation der Eltern. Besonders bei Familien mit mehreren Kindern und mittlerem bis geringem Einkommen.
a) Unterstützen Sie die kostenfreie Schülerbeförderung bis zum Schulabschluss Abitur? Wenn ja, ab wann?
b)Unterstützen Sie die kostenfreie Schulbuchausleihe? Wenn ja, ab wann?
c)Inwieweit setzen Sie sich für bessere Busverbindungen im ländlichen Bereich besonders um den Schulbesuch zu ermöglichen (s.o.) ein?
Wir würden Sie gerne bitten,Ihr Interesse vorausgesetzt, unser Anliegen an die zuständige Institution (parteiintern, parteiübergreifend) respektive an die jeweilige behördliche Zuständigkeit weiterzuleiten u. dies in Ihrer Antwort uns mitzuteilen.
MfG Fam. Frey

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Antwort von
DIE LINKE

Hallo Frau F.,

unser Ziel ist, dass alle die gleichen Chancen auf und den gleichen Zugang zu Bildung haben, ein Leben lang. Durch den Zugang zu Bildung sollen soziale Benachteiligungen abgebaut, nicht noch verstärkt werden. Niemand darf ausgegrenzt werden. DIE LINKE setzt sich für ein inklusives Bildungssystem ein, in dem Menschen individuell gefördert werden. Wir wollen gemeinsames solidarisches Lernen statt Konkurrenz und Notendruck. Das Bildungssystem ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Sie muss ausreichend vom Staat finanziert werden. Privatisierungen – auch von öffentlichen Bildungseinrichtungen – müssen gestoppt und umgekehrt werden. Wir wollen Lehr- und Lernmittelfreiheit, kostenfreie Verpflegung in Kita und Schule sowie kostenfreie Beförderung von Schülerinnen und Schülern zur Schule. DIE LINKE steht für gute Bildung, die nicht vom Geldbeutel und der Herkunft abhängt.

Wenn die öffentliche Infrastruktur schlechter wird, betrifft das unmittelbar die Lebensqualität der Bevölkerung. Soziale Unterschiede schlagen stärker im Alltag durch. In der Versorgung der Bevölkerung sind große Lücken entstanden. Sozialer Wohnungsbau, Schulen, Krankenhäuser, Straßen, Schienen – überall fehlt es an Investitionen in die öffentliche Infrastruktur. Statt Privatisierungen und öffentlich-privaten Partnerschaften, die nach Markt und Profit wirtschaften, wollen wir Investitionen so gestalten, dass der Reichtum allen zugutekommt. Dabei müssen zuerst die Bereiche gestärkt werden, in denen für die Menschen dringender Bedarf besteht. Die Investitionen müssen die Lebensqualität der Menschen spürbar verbessern. Grundlegende Bereiche der Daseinsvorsorge wie Gesundheitsversorgung, Wohnungen, Bildung, Jugendhilfe, Kultur, Energie- und Wasserversorgung, öffentlicher Personennahverkehr, Fernverkehr, Kommunikationsinfrastruktur und Abfallentsorgung müssen in öffentlicher Hand organisiert sein. Wir werden uns daher an keiner Regierung beteiligen oder sie tolerieren, die öffentliche Daseinsvorsorge privatisiert.Wir verbessern die Ausstattung des öffentlichen Nahverkehrs und führen ein Sozialticket ein.

Viele Grüße,
Alexandra Erikson