Wie sehen Sie Komplementärwährungen?
Sehr geehrte Frau Arndt,
in Europa gibt es Hunderte Komplementärwährungen, die als Teil der Solidarökonomie verstanden werden können. In Deutschland gibt es den Chiemgauer am Chiemsee aktiv oder den Klimabonus in verschiedenen Regionen, im Baskenland den Eusko und in Spanien kommunale Währungen wie den Grama. Die EU nimmt über Richtlinien wie die Payment Service Directive Einfluss auf den rechtlichen Rahmen und engt diesen tendenziell ein. Über EU-Förderprogramme gibt es teilweise auch Fördergelder zum Aufbau und zur Vernetzung solcher Initiativen. Dabei entstehen Widersprüche, daher zielt meine Frage darauf, ob Sie sich für solche Initiativen stark machen oder das Ganze eher kritisch sehen?
Mit freundlichen Grüßen
Christian Gelleri
Sehr geehrter Herr G.
vielen Dank für Ihre Frage! Was ich gerne voran schicken möchte ist, dass wir innerhalb der Klimaliste zu dem Thema aktuell in der Partei keine abgestimmte Position haben. Ich persönlich sehe hier aber die Chance, dass dadurch die regionale Wirtschaft gefördert werden kann. Gerade das von Ihnen angesprochene Thema Klimabonus finde ich sehr unterstützenswert. Gerade wenn durch einen Klimabonus nachhaltige Wirtschaftskreisläufe in einer Region unterstützt werden können und Menschen durch Anteile an PV-Anlagen Gewinne bekommen, profitieren m. M. n. sowohl das Klima, als auch die Menschen davon. Grundsätzlich ist aber die Reduktion des Ausstoßes von klimaschädlichen Treibhausgasen immer der Kompensation vorzuziehen.