Frage an Alexander Wilhelm von Inge H. bezüglich Bildung und Erziehung

Guten Tag Frau und Herr Hellmann,

vielen Dank für Ihre Frage.

Als Vater schulpflichtiger Kinder stelle ich mir die selben Fragen auch - wie wahrscheinlich hunderttausende Eltern bundesweit und in ganz Europa. Dabei ist es natürlich individuell von Kind zu Kind äußerst unterschiedlich, wieviel Nachholbedarf tatsächlich besteht.

Deshalb halte ich individuelle Unterstützungs-/Nachholangebote für sinnvoller als allgemeine. Ein gutes Angebot ist hier beispielsweise die Sommerschule, wie sie im vergangenen Jahr bereits einmal durch die SPD-geführte Landesregierung initiiert wurde. Schülerinnen und Schüler, die entsprechend großen Bedarf haben, können in der Sommerschule während der Ferien verpassten Stoff nachholen. Dabei können neben Lehrerinnen und Lehrer auch sehr gut Lehramtsstudentinnen und -studenten, Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter oder - insbesondere an Grundschulen - weitere engagierte Freiwillige eingesetzt werden. Auch zusätzlicher, freiwilliger Nachmittagsunterricht kann ein Lösungsansatz sein. Es gilt aus meiner Sicht aber zunächst abzuwarten, wieviel Nachholbedarf am Ende der Pandemie tatsächlich besteht. Davon muss das Ausmaß der Maßnahmen abhängig gemacht werden.

Wir müssen aber auch ehrlich miteinander sein: Wahrscheinlich wird der Unterrichtsstoff nicht bei jeder Schülerin und bei jedem Schüler vollständig aufzuholen sein. In der Geschichte gab es jedoch immer wieder Generationen von Schülerinnen und Schülern, deren Schulzeit unterbrochen wurde und die dadurch nicht in gleichem Maße von der Schulbildung profitieren konnten, wie andere Generationen von Schülerinnen und Schülern. Trotzdem sind auch hier viele erfolgreiche Berufsbiografien entstanden.

Mit herzlichen Grüßen

Alexander Wilhelm