Wie stehen Sie, angesichts der Menschenrechtsverletzungen und Unterstützung der Taliban, zur Teilnahme Deutschlands an der Fussball-WM in Katar?
In Katar werden Menschenrechte, Arbeiter ausgebeutet und es gibt Anzeichen dafür, das islamistische Extremisten mit Finanzmitteln aus Katar ausgestattet werden. Abgesehen davon stellt sich die Frage, ob es Sinn gibt, in einem Wüstenstaat ein solches Sportereignis auszutragen.
Auf der anderen Seite muss anerkannt werden, dass durch die WM nachweislich auch Reformen in Katar durchgeführt wurden, die zu einer Verbesserung der Situation von Arbeitern geführt haben. Durch die Öffentlichkeit während der Spiele wird ein weiterer Effekt in diese Richtung eintreten - wenn auch die Gefahr besteht, dass nach dem Ende der Spiele alles wieder zurückgedreht wird.
Letztlich ist es aber so, dass die WM von einer privaten Organisation durchgeführt wird und Staaten sich um die Austragung bewerben. Entsprechend wenig Einfluss hat die deutsche Politik auf Art und Umstände der WM-Austragung.
So lange die FIFA an geltendes Recht hält, wird es für die deutsche Politik - außer wohlfeilen Meinungsäußerungen - wenig Handlungsmöglichkeit geben.