Frage an Alexander Geißler von Peter K. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Geißler, Sie stimmen der These zu den Besitz von Cannabis zu legalisieren. "Konsumenten sollen aus der Legalität geholt werden?" sicher meinen Sie: ... aus der Illegalität. Nun meine Frage: "Wer soll Cannabisprodukte verkaufen dürfen?
Sehr geehrter Herr K.,
in meiner Antwort auf die These 13 ist dies ein Fehler. Natürlich soll es heißen, dass Konsumenten aus der Illegalität geholt werden durch eine Legalisierung. Das ist ja gerade das Ziel. Vermeidung einer Stigmatisierung. Damit verbunden soll eine finanziell durch den Freistaat geförderte Suchtberatung einhergehen und ein Werbeverbot ähnlich des Verbots für Tabak und Alkohol.
Zur Frage wer Cannabis-Produkte verkaufen darf: Zugebenermaßen habe ich dazu noch keine abschließende Meinung. Viele Studien belegen, dass Cannabis selbstverständlich eine suchtgefährdende Wirkung hat und auch Veränderungen von Arealen im Gehirn bei regelmäßigen Konsum hervorrufen kann. Gleichzeitig ist diese Wirkung aber vergleichbar mit dem Sucht- und Schädigungspotenzial von Alkohol und Tabak. Regelmäßiger Alkohol und Tabakkonsum führt zu Abhängigkeit, Alkoholkonsum weiter zum Absterben von Gehirnzellen und macht in vielen Fällen aggressiv und verändert den Gemütszustand schon bei geringen Mengen. Tabak und weitere Zusatzstoffe schädigen massiv die Lungen, rufen Krebs hervor und bringen zahlreiche weitere Nachteile, wie Warnungen auf Verpackungen verdeutlichen. Fakt ist also, dass es sich bei allen drei Drogen um potenziell gefährliche Stoffe handelt. Tabak und Alkohol sind allerdings gesellschaftlich und historisch anerkannt und deshalb frei für Erwachsene verkäuflich mit einer entsprechenden Drogenprävention durch Werbeverbot und Suchtberatungsangeboten. Ich sehe nicht den Unterschied zu Cannabis-Produkten. Deshalb spricht meiner Meinung nach viel dafür, auch Cannabis bzw. Cannabis-Tabak Mischungen vergleichbar wie anderen Tabak frei zu verkaufen.
Eine Legalisierung von Cannabis geht einher mit Vorschriften über die stoffliche Zusammensetzung, einem staatlich kontrolliertem Anbau, dem Einhalten von Grenzwerten und einem Werbeverbot entsprechend einem solchen für Tabak. Ich halte es deshalb für möglich zuvor gesetzlich eindeutig klassifizierte und zertifizierte Cannabisprodukte frei zu verkaufen.
Ich glaube auch nicht, dass durch eine solche Legalisierung der Konsum und Konsumenten zunehmen. Das Gegenteil wird der Fall sein. Der Reiz der Illegaltät, der sicher im Jugendalter mit dazu beiträgt einmal etwas "Verbotenes" zu tun, fällt weg.
Ich stehe aber auch der Möglichkeit offen gegenüber, einen Verkauf von Cannabis-Produkten nur in entsprechenden Verkaufsstellen, ähnlich wie Coffee Shops in den Niederlanden, zuzulassen.