Guten Tag Herr Stegemann, wie stehen Sie zur Einführung von Agroforsten?
Mir ist nichts bekannt über Forderungen zu Baumreihen und Sträuchern auf dem Acker. Hier bei mir zu Hause sind Felder 3km lang. Wäre dies nicht auch ein Beitrag Trockenheit zu mildern, Schutz vor Stürmen die Mutterboden abtragen, Artenvielfalt zu erhalten? Vielen Dank
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Frage.
In der Tat kann Agroforstwirtschaft, also die Kombination von Bäumen oder Gehölzen mit Ackerbau oder Tierhaltung, je nach Standort einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und zugleich sogar die landwirtschaftlichen Erträge steigern. Darüber hinaus erhöht diese Kombination die Wasserspeicherkapazität des Bodens und die Widerstandsfähigkeit der landwirtschaftlichen Flächen, was in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger wird. Auch für Insekten und andere Tiere sind solche „Biodiversitätsinseln“ auf dem Acker von großer Bedeutung. Die Vorteile, die Sie beschreiben, sind also vorhanden. Deshalb haben wir bereits in der letzten Legislaturperiode eine Förderung von Agroforstsystemen auf den Weg gebracht.
In Deutschland hat die Agroforstwirtschaft noch nicht den Stellenwert wie in anderen Regionen der Welt. Leider haben bürokratische Hemmnisse dazu geführt, dass nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in den letzten Jahren nur ein Bruchteil der zur Verfügung stehenden Mittel abgerufen wurde. Dies hat nun zu einer sehr deutlichen Kürzung der Fördermittel für Agroforstsysteme geführt. Aus meiner Sicht gilt es jetzt, auch auf EU-Ebene bestehende Hemmnisse abzubauen und damit den betriebswirtschaftlichen Instrumentenkasten für unsere Landwirtinnen und Landwirte zu erweitern. Ich befinde mich dazu in kontinuierlichem Austausch mit den Fachleuten.
Herzliche Grüße
Albert Stegemann
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