Albert Schtschepik
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Frage von Rainer T. •

Frage an Albert Schtschepik von Rainer T. bezüglich Umwelt

(UR)WALDSCHUTZGESETZ

Obwohl die Bedrohungen für die Wälder und ihre biologische Vielfalt allgemein bekannt sind und eine hohe öffentliche Aufmerksamkeit genießen, setzt sich der globale Waldverlust nahezu ungebremst fort. Eine wesentliche Ursache ist der illegale Holzeinschlag. Zum Ausmaß des illegalen Einschlags gibt es nur Schätzungen. Diese machen aber die Dramatik der Situation deutlich. Danach beträgt der illegale Holzeinschlag in den drei für Deutschland wichtigsten Importländern Brasilien 80 Prozent, für Indonesien 73 Prozent und Russland 20-30 Prozent des geschlagenen Holzes.

Der Entwurf eines (Ur)waldschutzgesetzes schlägt vor, Besitz und Vermarktung von Holz und Holzprodukten zu verbieten, wenn das Holz in (Ur)wäldern illegal eingeschlagen wurde. Das zunächst auf nationaler Ebene wirksame Gesetz soll in ähnlicher Form auch in anderen EU-Staaten realisiert werden.

Meine FRAGE: Sind Sie der Meinung, daß der Raubbau an den globalen Waldsystemen gesetzliche Maßnahmen in Deutschland oder/und in der EU erfordert und werden Sie ein (Ur)waldschutzgesetz unterstützen?

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Thiel,

der Schutz und der Erhalt der natürlichen Urwälder muß durch gesetzliche Maßnahmen und durch Sanktionen, die die Gewinne aus dem illegalen Holzhandel abgreift, ergänzt werden. Für ebenso wichtig halte ich es allerdings, dass wir in der Bundesrepublik die Stromgewinnung aus Sonnenlicht und mit Hilfe dieses Strom gewonnenen Wasserstoffs die Energieversorgung mit höchster Dringlichkeit umstellen. Wir müssen von den fossilen Energieträgern unabhängig werden und Kriege um Erdöl überflüssig machen. Der weltweite Bedarf an Brennmaterial zum kochen und heizen, der in Entwicklungs- und Schwellenländern überwiegend durch Holz gedeckt wird kann durch kleine, dezentrale Anlagen zur Wasserstoffgewinnung sichergestellt werden und da die Gewinnung von Wasserstoff emmissionsfrei abläuft, dem Klimawandel entgegengewirkt werden. Hinzu kommt, dass dadurch Strom weltweit auch ohne Netze verfügbar wird und die modernen Kommunikationsmittel zum Wissenstransfer einsetzbar sind. Die ökologische, nachhaltige Bewirtschaftung von Äckern und Weiden ist davon abhängig, dass die Kenntnis darüber auch verfügbar ist, verschafft den Entwicklungs- und Schwellenländern einen Wettbewerbsvorteil, macht sie unabhängig von den Saatgutmonopolisten, die die Menschen als Versuchskaninchen mißbrauchen und der chemischen Industrie, die die in Europa und den USA längst verbotenen, gesundheitsschädigenden Pflanzenshutzmittel in Entwicklungs- und Schwellenländer exportiert.

Mit freundlichen Grüßen

Albert Schtschepik