Frage an Agnes Becker von Hella B. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Becker,
wie stehen Sie zu Tierversuchen?
Mit freundlichen Grüßen, H. B.
Liebe Frau B.,
herzlichen Dank für Ihre Frage.
Gerade als Tierärztin liegt mir der Tierschutz sehr am Herzen, besonders im Zusammenhang mit Tierversuchen.
Wie eine Gesellschaft mit Tieren umgeht, sagt viel über ihr ethisches Grundgerüst aus und da haben wir massiven Verbesserungsbedarf.
Angesichts von seit Jahren steigenden Tierversuchszahlen hat die bayerische ÖDP bereits Ende 2012 eine Petition im Landtag eingereicht mit dem Ziel: Einrichtung eines Forschungsinstituts an einer bayerischen Universität zur Entwicklung und Förderung von Alternativen zu Tierversuchen.
Bezeichnenderweise wurde dieser Vorschlag von allen Landtagsparteien abgelehnt.
Wenn wir im Landtag sind, werden wir diesen Antrag sofort wieder auf den Tisch legen.
Zum Thema Tierversuche haben wir sogar einen eigenen Grund (Nr. 105) in unserem Landtagswahlprogramm "132 Gründe, die ÖDP zu wählen!":
Wir setzen uns für ein Human-, Zahn- und Tiermedizinstudium ohne Tierversuche ein
An der Universität Marburg kann man Humanmedizin studieren, ohne Tiere töten und verbrauchen zu müssen. Dort ersetzen ausgefeilte Computerprogramme die bislang üblichen Praktika, bei denen die Studenten viele Tiere töten mussten. Wir fordern die Einrichtung eines eigenen Lehrstuhls für die Erforschung und Entwicklung von Ersatzmethoden zum Tierversuch in der wissenschaftlichen Forschung und im Gesundheits- und Verbraucherschutz. Die bundesweit erste Professur mit dieser Thematik wurde 2006 an der Universität Konstanz eingerichtet. Tierversuche, die nicht der medizinischen Forschung dienen, dürfen nicht aus Steuermitteln gefördert werden. Die tierversuchsfreie Forschung muss deutlich mehr Fördergelder erhalten und aufgewertet werden.
Liebe Grüße
Agnes Becker