Sehr geehrter Herr Ahmetovic! Was wollen Sie bezüglich der Umwelt- und Klimapolitik unbedingt durchsetzen bzw. wofür setzten Sie sich ein, was sind Ihre Forderungen?

Sehr geehrte Frau S., 

vielen Dank für Ihre Frage zu einem sehr wichtigen Thema. Klima- und Umweltschutz sind Herausforderungen, die wir nur in einem gesamtgesellschaftlichen Zusammenspiel aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft bewältigen können. Als Vertreter der jungen Generation im Deutschen Bundestag setze ich mich dafür ein, dass Klima- und Umweltschutz (trotz der aktuellen Krisen) ganz oben auf der Agenda stehen. Das übergeordnete Ziel ist, bis spätestens 2045 klimaneutral zu sein und so den deutschen Beitrag zur Verringerung der Erderwärmung zu leisten. Wichtig ist jedoch, nicht bei leeren Worthülsen zu bleiben, sondern den Weg zur Klimaneutralität genau zu definieren. In den folgenden Absätzen spreche ich deshalb ein paar Themen an, die mir wichtig sind, ohne vollumfänglich die deutsche Klimaschutzstrategie zu beschreiben. Diese finden Sie auf der Webseite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (https://www.bmuv.de/). 

Fundamental beim Klimaschutz ist eine nachhaltige, ökologische Energieerzeugung. Spätestens seit dem Ukrainekrieg hat sich gezeigt, dass eine Abhängigkeit von Öl und Gas nicht zukunftsträchtig ist. Wir benötigen höhere Investitionen und schnellere Genehmigungsprozesse für Wind- und Solarkraft, um bis 2030 mindestens 80 % unseres Stroms aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Zusammen mit einem Ausbau des Energienetzes schaffen wir so die Voraussetzung für eine deutschlandweite Versorgungssicherheit.  

Klima- und Umweltschutz zieht sich durch alle Bereiche. Unter anderem die Verkehrsbranche steht dabei vor einer großen Transformation. Ab 2035 sollen keine Verbrennerautosmehr auf deutschen Straßen zugelassen werden, weshalb wir auf alternative Beförderungsmöglichkeiten umsteigen müssen. Der ÖPNV spielt dabei eine zentrale Rolle und muss deshalb ausgebaut und verbessert werden. Insbesondere die ländlichen Regionen müssen vermehrt an die Verkehrsnetze angebunden werden. Ich bin stolz, dass es mittlerweile das 365-Euro-Ticket der Deutschen Bahn für Schüler:innen und Auszubildende gibt und so die Attraktivität des ÖPNV erhöht wird. 

Als Niedersachse mit großen Unternehmen wie bspw. VW und Continental im eigenen Bundesland ist mir aber auch wichtig, dass die anstehende Transformation sozial verträglich gestaltet wird. Wegfallende Arbeitsplätze müssen durch neue, „grüne“ Jobs aufgefangen werden und der Umstieg mittels Umschulungen erleichtert werden. Zudem müssen ökonomisch schwache Bevölkerungsschichten entlastet werden, um die Folgen einer höheren CO2 Bepreisungauszugleichen. 

Der Weg zur Klimaneutralität ist eine große Herausforderung, die zudem global angegangen werden muss. Ich setzte mich im Rahmen meiner Möglichkeiten für das Erreichen unserer Klimaziele ein. Diese können Sie sich auch im Koalitionsvertrag vertiefend anschauen: https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/Koalitionsvertrag/Koalitionsvertrag_2021-2025.pdf

Vielen Dank noch einmal für Ihre Anfrage. 

Mit freundlichen Grüßen 

Adis Ahmetović, MdB