Fragen und Antworten

Portrait von Aaron Mühlendyck
Antwort von Aaron Mühlendyck
Bündnis 90/Die Grünen
• 05.10.2023

Aus meiner Sicht ist der erste Schritt, um die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern der, dass wir die Menge an Pflegeempfängern die jede Pflegekraft zu versorgen hat reduzieren müssen.

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Über Aaron Mühlendyck

Ausgeübte Tätigkeit
Lehrer für Pflege
Berufliche Qualifikation
Diakon und Pflegewissenschaftler
Wohnort
Altdorf bei Nürnberg
Geburtsjahr
1986

Aaron Mühlendyck schreibt über sich selbst:

Portrait von Aaron Mühlendyck

Mein Name ist Aaron Mühlendyck, ich bin 37 Jahre alt, evangelisch, verheiratet mit meiner wunderbaren Frau Arnica und Vater einer Tochter (12 Jahre) und eines Sohns (9 Jahre).

Mein beruflicher Werdegang begann mit einer Ausbildung zum Agrartechnischen Assistenten mit Fachrichtung Biotechnologie und Biogenetik an den Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Landsberg am Lech, wo ich aufgewachsen bin.

Nach der Ausbildung entschied ich mich, aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit als Jugendleiter in der evangelischen Kirchengemeinde in Kaufering, Diakon zu werden. Als Diakon versucht man, den christlichen Grundsatz der Nächstenliebe in die Tat umzusetzen und ist theologisch und seelsorgerlich ausgebildet. Meine Ausbildung zum Diakon begann ich 2006 in Rummelsberg. Seitdem wohne ich auch in Mittelfranken. Da der Bedarf für angewandte Nächstenliebe und Seelsorge aus meiner Wahrnehmung in Krankenhäusern besonders groß ist, entschied ich mich für eine Fachausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger, die ich 2010 erfolgreich beendete.

Nach dem Abschluss der Diakonenausbildung 2011 begann ich meine Arbeit als Krankenpflegediakon am Klinikum Nürnberg Nord und wechselte 2012 in die stationäre Behindertenhilfe von schwerst mehrfach behinderten Menschen mit künstlicher Beatmung im Wichernhaus Altdorf, wo ich bis Anfang 2019 arbeitete.

Die Zeit in Altdorf war sehr prägend für mich, nicht nur, weil ich in dieser Zeit meine Qualifikation als Wundexperte (ICW) und mein Bachelorstudium der angewandten Pflegewissenschaften abschloss, sondern insbesondere aufgrund der vielen Erfahrungen, wie Inklusion funktionieren kann und wo sie leider noch nicht funktioniert.

Von 2019 bis 2020 übernahm ich zwischenzeitlich notfallmäßig den Aufbau und die Leitung einer außerklinischen Intensivpflege als Pflegedienstleiter, bevor ich 2020 in die Lehre an einer Berufsfachschule für Pflege wechselte. Dieser Tätigkeit gehe ich weiter in Vollzeit nach. Seit dem Sommersemester 2023 bin ich zudem als Lehrbeauftragter an der Evangelischen Hochschule Nürnberg tätig.

Politisch aktiv wurde ich im Frühjahr 2020 als in Altdorf ein gewerblicher Sandabbau mit einer Laufzeit von über 35 Jahren entstehen sollte. Dafür hätten 50 Hektar Natur zerstört werden müssen. Mithilfe eines guten Freundes und meiner Kinder konnten wir unser Mitbürger:innen im Nürnberger Land und darüber hinaus mobilisieren und so einen Raubbau an der Natur erfolgreich verhindern.

In meiner Freizeit bin ich in erster Linie Familienvater, Herrchen zweier Hunde und zweier Katzen, beschäftige mich viel mit meiner Leidenschaft, dem Kochen für meine Familie, technischen Projekten wie 3D-Druck und Modellierung, spiele Brettspiele und Computerspiele und mache Sport wie Rudern, Bouldern oder Hindernisläufe.

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Kandidaturen und Mandate

Kandidat Bayern Wahl 2023

Angetreten für: Bündnis 90/Die Grünen
Stimmkreis: Nürnberger Land
Stimmkreis
Nürnberger Land
Wahlkreisergebnis
14,66 %
Erhaltene Personenstimmen
12206
Wahlliste
Wahlkreisliste Mittelfranken
Listenposition
6

Politische Ziele

Drei Themen finde ich besonders wichtig.
Für diese Themen möchte ich mich einsetzen,
wenn ich in den Landtag gewählt werde:

1. Gute Pflege

Wir erleben aktuell eine große Umbruchphase in unserer Gesellschaft:

Durch den demographischen Wandel gehen immer mehr Menschen in Rente. Aktuell die Generation der „Baby Boomer”, die unser Land in den letzten Jahrzehnten entscheidend geprägt haben. Und: Durch die steigende Lebenserwartung ist und bleibt man länger „alt”.

Leider ist alt werden und alt sein auch häufig mit einem steigenden Bedarf an Hilfe verbunden - viele Leute werden im Alter stärker und länger pflegebedürftig. Gleichzeitig sind inzwischen nicht nur ältere Menschen pflegerisch und medizinisch leider immer öfter unterversorgt.

Das Bedürfnis nach Pflege und Zuwendung können wir leider immer weniger und immer schlechter erfüllen. Es kann nicht sein, dass in unserer schönen Heimat Menschen ihr Leben lang arbeiten und sich in die Gesellschaft einbringen und dann vor dem Alter Angst haben müssen, weil sie nicht wissen, ob ihre Pflege gewährleistet ist!

Auch junge Menschen, die krank werden, können immer schlechter versorgt werden. Statt sicher zu sein, dass man gut versorgt wird, muss man immer häufiger bangen, ob man überhaupt versorgt werden kann. Das kann nicht sein.

Am schlimmsten empfinde ich diese Situation bei Kindern. Es darf nicht sein, dass wir nicht ausreichend Medikamente für Kinder haben. Immer wieder können wir keine ausreichende Kinderkrankenpflege mehr gewährleisten. Dass Kinder nicht nach dem Prinzip der Maximalversorgung behandelt werden, empfinde ich als ethisch und moralisch schwer verwerflich. Hier wird unnötiges Leid geschaffen, beziehungsweise nicht vermieden.

2. Soziale Berufe

Soziale Berufe bilden das Rückgrat unserer Gesellschaft. Nicht erst seit der Corona-Pandemie wissen wir, wie wichtig soziale Berufe für alle Menschen in Bayern sind.

Ob es Lehrkräfte, Erzieher:innen oder Heilerziehungspfleger:innen sind: Es gibt Berufe, ohne die kann die Gesellschaft nicht gut funktionieren. Der Begriff der „Systemrelevanz” war in den letzten Jahren in aller Munde, leider weitgehend ohne Folgen.

Ich werde dafür kämpfen, dass sich das ändert: Denn die sozialen Berufe haben ordentliche Arbeitsbedingungen nicht nur verdient, sie brauchen sie auch. Um soziale Arbeit sinnvoll zu machen, braucht man ausreichend Personal, attraktive Arbeitsbedingungen und gute Bezahlung! Schulunterricht, Frühförderung, Sprachtraining, Inklusion und vieles mehr sind Themenbereiche, die einen guten Personalschlüssel, hohes Fachwissen und eine gute Bezahlung benötigen und verdienen.

3. Energiewende und Umweltschutz

Wir befinden uns im Blick auf das Klima in einer riesigen Umbruchsituation: Weg von den fossilen, ölabhängigen Wirtschaftskreisläufen, hin zu einer Gesellschaft der erneuerbaren Energien.

Die Herausforderungen sind groß und die Sorgen auch. Viele Menschen machen sich Sorgen, dass sie sich die Kosten für einen Umbau ihres Lebens nicht leisten können - ob es durch steigende Kosten für das alltägliche Leben, steigende Mieten oder auch nötige Kosten für die Energiewende bei Hausbesitz sind, für viele Menschen bedeutet Klimaschutz und Energiewende erst einmal die Sorge vor Kosten.

Ich möchte diese Sorgen ernst nehmen und die Probleme angehen. Es ist eine Tatsache, dass wir durch den Umstieg auf eine erneuerbare Gesellschaft in Zukunft viel Geld sparen werden und uns unabhängiger von Autokratien und Diktaturen machen - und das Klima schützen wir damit auch noch.