Parteispenden 2010: Die CDU erhielt am meisten

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+++ abgeordnetenwatch.de: Bürger fragen – Politiker antworten +++ PRESSEMITTEILUNG 03.01.2011 **Parteispenden 2010: Die CDU erhielt am meisten** Berlin/Hamburg (03.01.2011) – Die CDU hat im vergangenen Jahr mit Abstand die meisten Parteispenden erhalten, wie das unabhängige Internetportal abgeordnetenwatch.de am Dienstag berichtete. Auf dem Konto der Christdemokraten gingen im Jahr 2010 Spenden in einer Gesamthöhe von 1.103.236,62 Euro ein. Die CSU erhielt im selben Zeitraum 508.719,17 Euro, die FDP 445.887,41 Euro. Weitaus geringer war das Spendenaufkommen bei den Opoositionsparteien. Die SPD erhielt 350.034,90 Euro, die Linken 175.000 Euro und die Grünen 60.001 Euro. Insgesamt strichen die sechs Parteien 2.642.879,10 Euro ein. Größter Spender an die Parteien war der Autobauer BMW, der CDU, CSU, FDP und SPD Fahrzeuge in einem Gesamtwert von 477.874,10 Euro überließ. An zweiter Stelle folgt die Deutsche Vermögensberatung AG (inklusive ihrer Tochtergesellschaft Allfinanz). Der Finanzdienstleister spendete insgesamt 400.000 an CDU und FDP. Die dritthöchsten Spenden verteilte der Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie. CSU und FDP erhielten zusammen 380.000 Euro (mehr: https://www.abgeordnetenwatch.de/sites/abgeordnetenwatch.de/files/legacy/2011/01/03/die-grosten-parteispender-2010/) Zu den größten Einzelspendern der CDU gehörten nach Angaben von abgeordnetenwatch.de die Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) sowie der Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg, die beide jeweils 200.000 Euro spendeten. Weitere Zuwendungen erhielt die CDU vom Verband der Metall- und Elektroindustrie NRW (160.000 Euro), den Autobauern Daimler (150.000 Euro) und BMW (133.235,62 Euro), der Adolf Würth AG (100.000 Euro), der Berenberg Bank (100.000 Euro) und dem Versicherungsunternehmen Allianz (60.001 Euro). Größter Einzelspender der CSU war der Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie, der den Christsozialen 300.000 Euro überwies. Der Unternehmensverband ist einer der größten Parteispender in Deutschland und hat seit 2000 über 5 Mio. Euro allein an die CSU gespendet (mehr: http://blog.abgeordnetenwatch.de/2010/12/13/380-000-euro-vom-rekordspender-fur-csu-und-fdp/). Weitere Zuwendungen erhielt die CSU im vergangenen Jahr von BMW (148.718,17 Euro) und der Allianz (60.001 Euro). Die FDP profitierte vor allem von drei Großspenden der Deutschen Unternehmensberatung AG und deren Tochtergesellschaft Allfinanz in einer Gesamthöhe von 200.000 Euro, die fast die Hälfte des gesamten Spendenaufkommens der Liberalen ausmachten. Kritiker sehen einen möglichen Zusammenhang zum neuen Anlegerschutzgesetz, über das derzeit der Bundestag berät (mehr: http://blog.abgeordnetenwatch.de/2010/12/08/abgeordnetenwatch-de-bericht-zu-unternehmensspenden-an-fdp-und-cdu-hat-ein-parlamentarisches-nachspiel/). Weitere Spenden erhielt die FDP 2010 vom Verband der Metall- und Elektroindustrie in Bayern (80.000 Euro) und in Nordrhein-Westfalen (60.000 Euro), der Allianz (50.001 Euro) und BMW (55.886,41 Euro). Die höchsten Zuwendungen an die SPD kamen von den Autoherstellern Daimler (150.000 Euro) und BMW (140.033,90 Euro). Eine weitere Zuwendung stammte von der Allianz (60.001 Euro) Erstmals erhielt im vergangenen Jahr auch die Linke eine Großspende. Ein Privatmann aus Niedersachsen überwies der Linkspartei 175.000 Euro. Die Grünen erhielten 2010 lediglich eine größere Spende: Im August gingen bei der Partei 60.001 Euro von der Allianz ein. Auch zwei nicht im Bundestag vertretene Parteien profitierten im vergangenen Jahr von Großspenden. Eine Zuwendung des Verlegers und DVU-Gründers Gerhard Frey an die DVU in Höhe von 1.030.898,97 Euro ebnete den Weg für eine Fusion mit der NPD (mehr: http://blog.abgeordnetenwatch.de/2010/10/28/1-mio-euro-spende-ebnet-weg-fur-parteifusion-zwischen-dvu-und-npd/). Die NPD erhielt 150.225,84 Euro von einem „Verein zur Pflege nationaler Politik e.V.“ in Nürtingen, der sich noch am Tag des Spendeneingangs auflöste (mehr: http://blog.abgeordnetenwatch.de/2010/10/07/npd-erhalt-150-000-euro-spende/). Großspenden über 50.000 Euro müssen dem Bundestagspräsidenten unverzüglich gemeldet werden. Sie werden daraufhin im Internet veröffentlicht. Parteispenden zwischen 10.000 und 50.000 Euro erscheinen erst mit erheblicher zeitlicher Verzögerung in den Rechenschaftsberichten der Parteien.