Metallverband, BMW und Daimler sind die Top-Großspender

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Metallverband, BMW und Daimler sind die Top-Großspender CDU profitiert am meisten, verliert jedoch treue Geldgeber Hamburg (10.1.2012) - Der Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie hat im Jahr 2011 die höchsten Parteispenden gezahlt. Wie das unabhängige Transparenzportal abgeordnetenwatch.de am Dienstag berichtet, flossen insgesamt 400.000 Euro an CSU und FDP. Weitere Top-Großspender sind der Autobauer BMW, der CDU, CSU, FDP und SPD Fahrzeuge im Gesamtwert von 359.000 Euro überließ, sowie der Daimler-Konzern, der insgesamt 300.000 Euro an CDU und SPD ausschüttete. Nach Angaben von abgeordnetenwatch.de ist die Zahl der Großspender in den vergangenen zwei Jahren deutlich zurückgegangen. Während zwischen 2000 und 2009 pro Jahr durchschnittlich 20 Unternehmen, Verbände und Privatpersonen Beträge über 50.000 Euro an die Parteien spendeten, waren es zuletzt nur noch elf (2010) und acht (2011). Fünf der acht Großspender stammen aus der metallverarbeitenden Industrie, die übrigen drei aus der Finanz- und Versicherungsbranche. „Wir beobachten seit geraumer Zeit, dass sich Unternehmen und Verbände bei Großspenden über 50.000 Euro, die zeitnah im Internet veröffentlicht werden müssen, merklich zurückhalten“, so Gregor Hackmack, Mitgründer von abgeordnetenwatch.de. Er vermutet, dass die Berichterstattung über Parteispenden, die in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen habe, inzwischen abschreckend wirke. „Offensichtlich wollen einige Unternehmen und Verbände nicht mehr im Zusammenhang mit Parteispenden genannt werden, denen in der Öffentlichkeit oftmals der Ruf der Korruption anhaftet. Das ist imageschädigend.“ Zu spüren bekommt diese Entwicklung insbesondere die CDU. Erstmals seit der Jahrtausendwende hat die Partei weniger als 1 Mio. Euro an Großspenden erlöst. Im vergangenen Jahr lagen die Einnahmen bei nur noch 516.130 Euro. Die CSU erhielt 512.332 Euro, SPD und FDP 355.339 Euro bzw. 320.630 Euro. Die Grünen kassierten Großspenden in Höhe von 110.001 Euro, die Linkspartei ging leer aus. Die Einnahmen der im Bundestag vertretenen Parteien aus Großspenden belief sich 2011 auf 1.814.000 Euro und damit auf gut 800.000 Euro weniger als noch ein Jahr zuvor. Dies ist der niedrigste Wert seit der Jahrtausendwende. Nach abgeordnetenwatch.de-Recherchen hat die CDU seit der Bundestagswahl 2009 vor allem die BMW-Erbenfamilie Quandt und das zu ihr gehörende Unternehmen Altana als Großspender verloren. Johanna Quandt, die Witwe des Industriellen Herbert Quandt, und ihre Kinder Stefan und Susanne (Klatten) hatten den Christdemokraten zwischen 2000 und 2009 in mehreren Großspenden insgesamt gut 2 Mio. Euro aus der Privatschatulle überwiesen, hinzu kamen weitere 1,5 Mio. Euro von Altana. Auch die FDP, die in den vergangenen Jahren rund eine halbe Millionen Euro aus dem Hause Quandt/Klatten erhalten hatte, geht seit der Regierungsübernahme leer aus. Großspenden oberhalb von 50.000 Euro müssen seit 2002 zeitnah im Internet veröffentlicht werden. Zuwendungen zwischen 10.000 und 50.000 Euro erscheinen erst mit großer zeitlicher Verzögerung in den Rechenschaftsberichten der Parteien. Die zuletzt veröffentlichten Rechenschaftsberichte stammen aus dem Jahr 2009. Weitere Informationen und Zahlen in unserer Analyse „Den Parteien brechen die Großspenden weg“: http://blog.abgeordnetenwatch.de/2012/01/10/den-parteien-brechen-die-grosspenden-weg/