Die unabhängige Transparenzorganisation abgeordnetenwatch.de hat am Freitag ein Frageportal mit den sächsischen Landtagsabgeordneten gestartet. Unter https://www.abgeordnetenwatch.de/sachsen können Bürgerinnen und Bürger die 126 Parlamentarier öffentlich befragen und künftig deren Abstimmungsverhalten verfolgen. Bürgerfragen und Politikerantworten bleiben dauerhaft gespeichert und dienen so als „digitales Wählergedächtnis“.
"Demokratie lebt vom Mitmachen", so Roman Ebener, Projektleiter bei der gemeinnützigen Organisation. "Jeder Bürger kann sich über abgeordnetenwatch.de mit eigenen Ideen und Anregungen, aber auch mit kritischen Nachfragen, an die sächsischen Landtagsabgeordneten wenden und sich so in selbst in die Politik einbringen." Eine Frage stellen kann jeder Bürger ohne vorherige Anmeldung.
Schon im Vorfeld der Landtagswahl 2014 konnten Wähler die Landtagskandidaten auf abgeordnetenwatch.de befragen und sich so ein Bild von deren politischen Positionen machen. CDU-Spitzenkandidat und Ministerpräsident Stanislaw Tillich beantwortete damals neun seiner zehn Bürgeranfragen, von SPD-Herausforderer Martin Dulig erhielten elf von dreizehn Bürger eine Antwort (zum Archiv: https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/sachsen/candidates ).
abgeordnetenwatch.de gibt es aktuell für den Deutschen Bundestag, die 96 deutschen EU-Abgeordneten sowie zwölf Landtage.
abgeordnetenwatch.de finanziert sich vor allem durch Spenden und wird vom gemeinnützigen Verein Parlamentwatch e.V. getragen. Im Dezember 2013 wurde das Portal mit dem Democracy-Award des National Democratic Institute ausgezeichnet. 2010 erhielt abgeordnetenwatch.de den Fairness-Initiativpreis 2010 der Fairness Stiftung, ein Jahr später den Publikumspreis des Deutschen Engagementpreises. 2012 wurde abgeordnetenwatch.de mit dem Wolfgang-Heilmann-Preis für "Mehr Demokratie durch IT" der Integrata Stiftung ausgezeichnet.