Lieber Wähler, ich möchte Sie nicht überfordern. Daher beschränkt sich mein Wahlprogramm auf zwei wesentliche Punkte.
Bevor Sie sich damit auseinandersetzen dürfen, stellen Sie sich bitte im Vorfeld ein paar Fragen:
1.) Lieben Sie kleine, flauschige Küken? Sind Sie für oder gegen das Schreddern dieser Küken?
2.) Fühlen Sie sich auch gestört von all den Tauben in der Stadt, die außer der Absonderung ihres Kots nichts beizutragen haben? Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, diese Tauben einfach zu ersetzen? Haben Sie schon mal davon gehört, dass Krähen sehr intelligent sind?
Lassen Sie uns Schluss machen mit dem ganzen ornithologischen Schwachsinn auf unseren Straßen – es wird Zeit, etwas zu verändern!
1.) Jeder, der Eier isst oder sich Putenbrust reinzieht, macht sich schuldig: für jede Henne, die für die Produkte herhalten musste, wurde ein männliches, flauschiges, kleines, unschuldiges, niedliches Küken bei lebendigem Leibe geschreddert. Mit dieser Barbarei soll nun Schluss sein, zumindest in Bremen! Ich plädiere dafür, alle Schredderaktivitäten einzustellen und die Küken an ausgewählten Stellen Bremens auszusetzen. Farblich wäre das für viele grauen Stellen Bremens eine Aufwertung und vor allem für die Kinder wäre das eine wahre Freude. Stellen Sie sich mal vor, Sie gehen im Bürgerpark spazieren und ihnen kommen fünftausend kleine, kuschelige und piepende Küken entgegen – was für ein Spaß!
Natürlich ist mir klar, dass die Küken auswachsen und irgendwann zu Hähnen herangewachsen sind. Dafür gibt es eine einfache Lösung: ab mit den Hähnchen nach Bremerhaven! Dies hätte gleich mehrere Vorteile: das morgendliche Krähen der schätzungsweise 7 Millionen Hähne würde den Bewohnern klarmachen, dass nun theoretisch die Arbeitszeit beginnt. Außerdem könnte man zur Bekämpfung der Bremerhavener Hungersnot die Hähne zum Verzehr freigeben (Hauptsache sie werden nicht geschreddert).
2.) Tauben. Wozu sind sie nochmal gut? Ja, genau: mir fällt auch nichts ein. Sie gurren, sie defäkieren, sie wackeln eigentlich nur die ganze Zeit komisch mit ihrem Kopf – und wofür? Es wird Zeit, über einen Ersatz nachzudenken und bei dieser Frage drängt sich ein Tier geradezu in den Vordergrund: die Krähe. Krähen sind unglaublich intelligent. Man weiß mittlerweile, dass Krähen in der Lage sind Spielkarten zu sortieren, Kreditkarten zu klauen (um damit zu versuchen Bahntickets zu ziehen), und vieles mehr – googeln Sie es bitte, wenn Sie mir nicht glauben (dabei bin ich Politiker – Sie sollten mir alles glauben!).
Liebe Wählerinnen und Wähler – wären wir nicht gut beraten, uns das zu Nutze zu machen? Natürlich wären abgerichtete Krähen in der Lage, die Tauben aus der Stadt zu vertreiben. Aber da geht noch mehr – der Fantasie sind dabei so gut wie keine Grenzen gesetzt: das Antanzproblem im Viertel könnte gelöst werden (die Krähen könnten im Viertel die Kreditkarten einfach immer klauen, bevor die Antänzer ihren Job machen) oder älteren Menschen könnte dabei geholfen werden ihre Bahntickets zu ziehen. Eine andere Möglichkeit wäre, die Krähen Müll einsammeln zu lassen (natürlich gegen Bezahlung in Form von Nahrung) oder sie als Ordnungshüter einzusetzen (wer zum Beispiel seinen Zigarettenstummel achtlos wegwirft wird von einer Krähe drangsaliert). Wie schon gesagt: es gibt kaum Grenzen – the sky is the limit!
Ich wiederhole mich gerne: lassen Sie uns Schluss machen mit dem ganzen ornithologischen Schwachsinn auf unseren Straßen – es wird Zeit, etwas zu verändern!
Am 26. Mai ist die Wahl zur Bremischen Bürgerschaft: bitte verwählen Sie sich nicht! Machen Sie Ihre Kreuze am besten bei mir (wenn ich Bürgermeister werden sollte kriegt jeder Bürger einen Gutschein bei Kochlöffel!)