Fragen und Antworten
Über Margot Müller
Margot Müller schreibt über sich selbst:
in Frankfurt am Main geboren, alleine lebend, ledig, keine Kinder.
Poltisches Engagement
Ich bin Feministin, Philosophin und Autorin und seit 1968 politisch aktiv. Zu Beginn war ich in der Schüler!nnen- und Student!nnenbewegung aktiv. Damals habe ich in in der Schüler!nnenvertretung und in verschiedenen linken politischen Gruppen mitgearbeitet und in besetzten Häusern gelebt.
Aus den Erfahrungen heraus, die ich dort gemacht habe, habe ich meine politischen Aktivitäten in den späten 70er Jahren zunehmend in die Frankfurter Frauenbewegung verlagert.
Ab 1978 habe ich in einem selbstverwalteten Jugendhaus für das Frauenzentrum die bundesweit ersten auf Frauen spezialisierten feministischen Kurse für waffenlose Selbstverteidigung abgehalten. Ich habe über diese Möglichkeit deutschlandweit Vorträge und Workshops abgehalten, an Dokumentarfilmen mitgewirkt und die Verwendung dieses wirksamen Präventionsmittels in die Debatte um das Thema „Gewalt gegen Frauen“ eingeführt. Ich habe den „Frauenverein für Selbstverteidigung“ gegründet, war Referentin für Frauenselbstverteidigung beim Landessportbund Hessen und der Universität Mannheim. Sowie Frauenbeauftragte im 1. Deutschen Judoclub und im Deutschen Dan-Kollegium.
1997 trat ich aus der Überlegung heraus in die Feministische Partei DIE FRAUEN ein, dass die Frauenbewegung eine unabhängige deutschlandweite Organisation und ein Zentrum zur direkten Durchsetzung ihrer politischen Ziele benötigt. Ich wurde Sprecherin des Landesmitfrauenverbandes Hessen. Bei der Kommunalwahl Frankfurt am Main 2001 und bei der Landtagswahl Hessen 2003 war ich Spitzenkandidatin. Seit 2010 bin ich Bundessprecherin.
Ausbildung
Ich komme aus den sogenannten bildungsfernen Schichten. Mein Vater war funktionaler Analphabet, Taxihalter und Zuhälter. Meine Mutter war mitarbeitende Familienangehörige ohne Rechte und Prostituierte. Ich bin eine Überlebende sexuellen Missbrauchs. Meine Eltern hatten versucht mich daran zu hindern die Grundschule zu besuchen. Die allgemeine Schulpflicht, von der sie nichts wussten, hat sie daran gehindert. Ich sollte in die Fussstapfen meiner Mutter treten oder einen sehr reichen Mann heiraten. Mit dem Judo und Ju-Jutsu begann ich1968 als eine der ersten Frauen in dieser Sportart, um mich gegen die Gewalttaten meines Vaters wehren zu können. 1970 musste ich von zu Hause weglaufen, um mein Abitur machen und studieren zu können. Ich bin die erste und die einzige in meiner weiteren Familie, die studiert hat. Das war Ethnologie, Soziologie und Vor-und Frühgeschichte mit dem von mir selbst konzipierten Schwerpunkt Patriarchatsgenese.
Ich habe den Schwarzer Gürtel in Judo und den Blauen Gürtel in Ju-Jutsu errungen, sowie die Übungsleiter!nnen-Fachlizenz Judo des Deutschen Sportbundes erworben. Ich habe eine Ausbildung in Wen-Do und ich habe den Lee-Stil des Tai Chi Chuan erlernt.
Meinen Unterhalt verdiente ich mir nebenher durch Gelegenheitsarbeiten als Putzfrau, Küchenhilfe, Packerin, Paket-Sortiererin, Telefonistin, Deutschlehrerin, Wendotrainerin, Markt- und Sozialforscherin und Headhunterin. Durch diese verschiedenen Erfahrungen bin ich zur Expertin für die Situation von Frauen in ungesicherten Arbeitsverhältnissen geworden.