Bildung:
Bildung ist der Grundsatz für gegenseitiges Verständnis, die Voraussetzung für jeden Einzelnen, sein Potenzial zu nutzen und der Rahmen für den Umgang mit den Herausforderungen im 21. Jahrhundert. Wir wollen, dass der Zugang zum bestmöglichen Bildungsabschluss unabhängig von der Herkunft, dem Einkommen der Eltern oder anderen äußeren Faktoren ist. Dafür bedarf es ein offenes und sozial durchlässiges Bildungssystem, das kein Kind zurücklässt und jeder und jedem die gleichen Chancen bereithält.
Wir brauchen eine gebührenfreie Bildung von Anfang an, beginnend in den Krippen und Kitas.
Unter dem Motto „Moderne Schulen für Hessen“ wollen wir den Investitionsstau an Schulen stoppen, die Schulausstattung modernisieren, für echte Lehr- und Lernmittelfreiheit sorgen und die Medienbildung fördern. In den Schulkonzepten wollen wir die frühzeitige Berufs- und Studienorientierung ausbauen und verbessern. In die Bildungsarbeit sollen auch politische Bildung und Extremismusbekämpfung stärker einfließen.
Wir müssen den Unterrichtsausfall an den hessischen Schulen beenden. Wir müssen besonders an Schulen in schwierigen sozialen Umfeldern die Anzahl der Lehrerinnen und Lehrer erhöhen. Zusätzlich wollen wir eine echte Schulsozialarbeit mit schulpsychologischer Unterstützung, die auch außerschulische Partner einbezieht.
Wir fordern einen Rechtsanspruch auf ganztätige Bildung und Ganztagsangebote im Grundschulbereich. Dafür wollen wir echte Ganztagsschulen ausbauen, die mit einem schlüssigen, tagesübergreifenden Konzept aus klassischem Unterricht, Sport, Spiel und Kultur ohne Schulgeld am Nachmittag arbeiten. Wir setzen uns für ein längeres gemeinsames Lernen ein und unterstützen dabei besonders Schulen, die diesen Ansatz fördern.
Wir wollen ein modernes und flexibles Oberstufenkonzept, das die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt. Die Schülerinnen und Schüler sollen, je nach Lerngeschwindigkeit, die Oberstufe in zwei, drei oder vier Jahren durchlaufen können. Damit schaffen wir echte Wahlfreiheit.
Es ist dringend notwendig die Inklusion weiter voranzubringen. Dafür soll zum einen die Verfügbarkeit der notwendigen finanziellen und personellen Mittel sichergestellt werden. Zum anderen bedarf es der Ausweitung der Aus-, Fort-, und Weiterbildungskapazitäten in der Lehrerbildung.
Um zum Beispiel Geflüchteten die Möglichkeit zu bieten, an beruflichen Schulen oder Schulen für Erwachsene einen Schulabschluss zu erwerben, muss die Altersberechtigung zum Schulbesuch auf 27 Jahre erhöht werden.
Wir wollen eine Garantie für eine berufliche Qualifikationsmöglichkeit für jeden jungen Menschen. Daher muss das Studium an unseren Universitäten und Hochschulen gebührenfrei bleiben. In die hessische Verfassung wollen wir ein generelles Verbot von Bildungsgebühren bis zum Masterabschluss verankern. Wir fordern außerdem einen gebührenfreien Weg zum Meistertitel.
Wir wollen die Volkshochschulen und die öffentlich geförderten Träger als gleichwertige Teile des öffentlichen Bildungssystems ausbauen und das duale Studium stärken.
Städte und Gemeinden sind die Keimzelle unserer Demokratie und müssen daher handlungsfähig sein und selbstbestimmt entscheiden können. Nur so sind gute Bildung, Kultur, wohnortnahe Daseinsvorsorge und intakte öffentliche Einrichtungen wie Sport- und Freizeitstätten vor Ort möglich. Für uns ist es wichtig, die Kommunen finanziell besser auszustatten und sie bei den notwendigen Investitionen zu entlasten.
Kommunen:
Wir wollen den Kommunalen Finanzausgleich neugestalten. Damit die Kommunen ihren Handlungsspielraum zurückerlangen können, sollen sie ihre Aufwendungen für Pflichtaufgaben in vollem Umfang vom Land ersetzt bekommen.
Die kommunalen Ausgaben für die Kinderbetreuung soll das Land Schritt für Schritt bis zu einer Zielmarke von zwei Drittel der Kosten ersetzen.
Die Städte und Gemeinden müssen auch bei der Gestaltung ihres Kultur-, Bildungs- und Freizeitangebots sowie bei der Schaffung einer inklusiven Gesellschaft und gleichwertiger Lebensverhältnisse vor Ort Unterstützung durch das Land erhalten.
Die bisherige Landes- und Regionalplanung ist zu starr und unflexibel. Deshalb fordern wir, dass Städte und Gemeinden mehr Selbstbestimmungsrechte erhalten. So wird Bürgerbeteiligung und Bürgerengagement ermöglicht.
Wir wollen dafür Sorge tragen, dass die Kommunen ausreichend finanzielle Mittel erhalten, um die Sanierung von Gemeindestraßen zu finanzieren, ohne dass Grundstückseigentümer über eine Beitragssatzung belastet werden müssen.