In den Aktenschränken der Bundesregierung lagern tausende Lobbypapiere, die wir jetzt öffentlich machen wollen! Am Donnerstag haben wir die große Transparenzaktion „Gläserne Gesetze“ gestartet, durch die der Einfluss von Lobbyisten sichtbar werden soll. Wegen der riesigen Menge an Dokumenten brauchen wir dabei Ihre Unterstützung ! Wie Sie mit nur wenigen Klicks Transparenz schaffen können, erfahren Sie im folgenden Newsletter.
Unsere Themen:
So wollen wir tausende Lobbypapiere öffentlich machen
CDU erhält Großspenden von Internetmilliardär und der Immobilienlobby
Mehr Lobbyisten als Abgeordnete im Deutschen Bundestag
Autobahn-Gesellschaft, Rentengesetz, Abschiebestopp: So stimmten Ihre Abgeordneten
Bundestagswahl: Mit welchen Themen sollen wir die Kandidierenden konfrontieren?
Fragen und Antworten des Monats
Eine Bitte: Wenn Sie die Sozialen Netzwerke nutzen, liken Sie uns doch bei Facebook bzw. folgen Sie uns bei Twitter. Teilen Sie gerne auch den Link zu diesem Newsletter – so erreichen wir mit unserer Arbeit noch mehr Menschen und können noch mehr bewirken! In unserem Recherche-Blog finden Sie weitere Ergebnisse unserer Arbeit. Was wir bereits erreicht haben, können Sie auf unserer Erfolge-Seite nachlesen. Unterstützen können Sie uns durch regelmäßige und einmalige Spenden.
So wollen wir tausende Lobbypapiere öffentlich machen
Es sind tausende Lobbypapiere, die in den Aktenschränken der Ministerien lagern: Wünsche von Konzernen, Verbänden und Organisationen zu konkreten Gesetzesvorhaben der Bundesregierung. Und die Frage ist: Haben Formulierungen aus diesen Papieren Eingang in Gesetzestexte gefunden? Um das herauszufinden, wollen wir die Dokumente jetzt öffentlich machen.
Zusammen mit dem Transparenzportal fragdenstaat.de haben wir über 17.000 Fälle recherchiert, in denen die Bundesregierung Lobbyisten um Stellungnahme zu geplanten Gesetzen gebeten hat. Unter glaesernegesetze.de können Sie und alle anderen Bürgerinnen und Bürger einzelne Lobbypapiere bei den Ministeriien anfordern und dann der Allgemeinheit zugänglich machen – dafür braucht es nur wenige Klicks.
Lobbypapiere öffentlich machen – hier mithelfen
Hintergrund: So wollen wir tausende Lobbypapiere öffentlich machen
Die wichtigsten Fragen und Antworten zu „Gläserne Gesetze“
Über unsere Transparenzaktion berichtet u.a. SPIEGEL ONLINE:
Druck auf Bundesregierung - Neues Portal will Lobbyisten outen
CDU erhält Großspenden von Internetmilliardär und der Immobilienlobby
Die CDU hat in den vergangenen Wochen von mehreren Großspenden profitiert. Vom Gründer und Chef des Konzerns United Internet (1&1, web.de, GMX), Ralph Dommermuth, erhielt die Regierungspartei Ende Mai eine halbe Millionen Euro. Weitere 100.000 Euro kamen vom Unternehmen VHB Grundstücksverwaltung und Beteiligung GmbH & Co. KG, hinter dem der Immobilienunternehmer Klaus Groth steckt. Die FDP durfte sich zuletzt über 100.000 Euro freuen, die ihr der Unternehmer Hans-Georg Näder überwies.
Damit belaufen sich die Großspenden an die Parteien seit Jahresbeginn auf zusammen rund 2,5 Mio. Euro. Mit Ausnahme von je einer Großspende an SPD und Grünen gingen alle Zuwendungen an CDU und FDP.
Alle Großspenden 2017 im Überblick
Lobbyistenspenden an Parteien verbieten! - Unterschreiben Sie hier unsere Petition. Bislang haben sich schon 50.921 Menschen unserer Forderung angeschlossen. Sind Sie dabei!
Autobahn-Gesellschaft, Rentengesetz, Abschiebestopp: So stimmten Ihre Abgeordneten
Kurz vor Ende der Legislaturperiode hat der Bundestag mehrere umstrittene Gesetzentwürfe beschlossen. Unter anderem stimmten die Abgeordneten für die Schaffung einer Infrastrukturgesellschaft, die aus Sicht von Kritikern die Privatisierung von Autobahnen ermöglicht. Diese Abstimmung war Teil einer größeren Grundgesetzänderung zum bundesstaatlichen Finanzausgleich, über die ebenfalls namentlich abgestimmt wurde. Außerdem hat der Bundestag mehrheitlich einen vorläufigen Abschiebestopp nach Afghanistan sowie ein Gesetz zur Rentenangleichung in Ost und West beschlossen. Wie Ihre Wahlkreisabgeordneten votierten, erfahren Sie auf abgeordnetenwatch.de durch Eingabe Ihrer Postleitzahl:
Demnächst werden die über 2.500 Kandidierenden zur Bundestagswahl einen Fragebogen von uns erhalten. Welche Position nehmen sie zu wichtigen Themen wie Innerer Sicherheit, Steuerpolitik, Umweltschutz oder Transparenz ein, wollen wir von den Politikerinnen und Politikern für unseren Kandidaten-Check wissen. An dieser Stelle kommen Sie ins Spiel: Welche Themen werden Ihrer Meinung nach die Wahl entscheiden und dürfen in unserem Kandidaten-Check auf keinen Fall fehlen?
Fragen und Antworten des Monats
- Welche Nebeneinkünfte hat die frühere Gesundheitsministerin und heutige Bundestagsvizepräsidentin Ulla Schmidt? Und warum will sie Fracking und Glyphosat nicht verhindern? Auf Fragen wie diese möchte die SPD-Abgeordnete nicht öffentlich antworten. Ein Bürger schreibt an Schmidt: „Demokratie hat m.E. etwas mit Tranzparenz zu tun. (…) Ich bin erschrocken, dass meine Abgeordnete sich so verhält, deshalb bitte ich Sie aufrichtig um Darlegung Ihrer Beweggründe.“
- Einen „Kurswechsel in der deutschen Klimapolitik“ und ein Ende der "moralischen Erpressung" durch die Klimaforschung verlangte kürzlich der „Berliner Kreis“, ein Zusammenschluss aus konservativen Unions-Politikern. Von CSU-Bundestagsabgeordneten Stephan Meyer, einem Mitglied der Gruppe, will ein Bürger wissen, auf welche wissenschaftlichen Studien sich der Berliner Kreis denn eigentlich berufe.
- „Das Gesetzgebungsverfahren ist transparent und nachvollziehbar,“ schreibt die CDU-Bundestagsabgeordnete Antje Tillmann in einer Antwort, doch dies ist eine gewagte Behauptung. Denn vollkommen unklar ist, welche Lobbyisten an der Gesetzgebung mitwirken. Deshalb fordern abgeordnetenwatch.de und andere Transparenzorganisationen die Einführung eines sog. „legislativen Fußabdrucks“. Damit müsste öffentlich dokumentiert werden, wer Einfluss auf einen Gesetzentwurf genommen hat. Abgelehnt wird der „legislative Fußabdruck“ aber insbesondere von CDU und CSU.
Haben auch Sie eine Frage an Abgeordnete?
Hier geht es zur Fragemöglichkeit auf abgeordnetenwatch.de.
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