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Frage von Thomas S. •

Frage an Wolfgang Tiefensee von Thomas S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Tiefensee!

Herr H. S. hat Ihnen die m.E. sinnvolle Frage gestellt "warum sie alle Anfragen mit einem Verweis an ihre Email-Adresse beantworten und diesen lustigen Textbaustein als Antwort senden?"

http://www.abgeordnetenwatch.de/wolfgang_tiefensee-575-38008--f241438.html#q241438

Ihre "Antwort", Zitat Herr Wolfgang Tiefensee:

"(...) diese Standard-Antwort habe ich bewusst gewählt, da es mir tatsächlich wichtig ist, einen persönlichen Dialog mit Ihnen zu führen. Das ist bei Abgeordnetenwatch leider nicht möglich.
Ein offenes, transparentes Arbeiten war mir schon immer wichtig."

Alle Achtung, ich finde es beeidruckend, wie Sie in nur 3 Sätzen einen klasssichen Widerspruch produzieren!

Frage 1:

Wären Sie bitte so freundlich uns zu erklären, was ein persönlicher Dialog zwischen Ihnen
und jeweils 1 (!) Fragesteller (an dem nur leider der Rest der Nutzer/innen von abgeordnetenwatch.de nicht teilhaben kann) mit einem "offenen und transparenten Arbeiten" zu tun hat?

Bei der letzten Bundestagswahl waren 212.803 Einwohner in dem auch von Ihnen vertretenen Wahlkreises Leipzig II wahlberechtigt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bundestagswahlkreis_Leipzig_II

Frage 2:

Mich würde interessieren, mit wieviel Prozent der 212.803 wahlberechtigten Bürger/innen Sie den von Ihnen favorisierten persönlichen Dialog in dieser Legislaturperiode betreiben konnten/können?

Ich möchte Ihnen diesbezügliche einige Größenordnungen anbieten:

1% = ca. 2128 Bürger/innen
5% = ca. 10640 Bürger/innen
10% = ca. 21280 Bürger/innen

Angenommen Sie hätten als bürgernahe Fleissbiene in den nun rund 2.5 Jahren (= ca. 625 Werktage)
der aktuellen Legislaturperiode mit 10% (=21280) der wahlberechtigten Bürger/innen Ihres Wahlkreises persönlich kommuniziert, dann komme ich auf rund 32 persönliche Dialoge pro Werktag.

Frage 3:

Kämen Sie dann noch zum Politik machen?

Frage 4:

Was ist mit den restlichen 90% der Wahlberechtigten?

Viele Grüße, Thomas Schüller

Portrait von Wolfgang Tiefensee
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schüller,

vielen Dank für Ihre Fragen auf der Plattform „abgeordnetenwatch“, auf die ich nun gerne antworten möchte.
In der Tat ist mir ein persönlicher Dialog mit den Menschen wichtig. Dabei bin ich interessiert an den Fragen, Problemen oder Gedanken, die die Bürger vor Ort bewegen. Es gibt viele Gelegenheiten, etwas über mich und meine Arbeit zu erfahren. Ob bei öffentlichen Veranstaltungen, im Rahmen von Interviews in den Medien, bei Gesprächsterminen mit Bürgern oder Unternehmen oder auf meiner Webseite.
Mein Verständnis von transparenter Arbeit liegt nicht allein in der, wie ich finde, sehr unpersönlichen und von außen aufgezwungenen öffentlichen Kommunikation über Internetplattformen.
Als gewählter Abgeordneter handele ich bei meinen Entscheidungen aus politischer Überzeugung und nach meinem Gewissen, dessen können Sie sicher sein. Deshalb wird jeder, der mich nach meiner Einschätzung zu einem Thema befragt, diese auch erhalten.
Mich erreichen täglich viele Fragen von interessierten Bürgern. Das freut mich sehr und zeigt mir, dass es viele unter ihnen gibt, die sich für politische Themen interessieren.
Ich antworte auf alle Bürgeranfragen, es sei denn sie sind anonym oder beleidigender Natur.
Regelmäßig organisiere ich in Leipzig in meinem BüroCafé Veranstaltungen, zu denen alle Interessierten herzlich gerne eingeladen sind. Die Termine finden Sie auf meiner Internetseite www.wolfgang-tiefensee.de und zum Teil auch in der Presse, wie der Leipziger Volkszeitung. Auch die Zeit zwischen den wichtigen Plenarterminen in Berlin ist reserviert für Besuchergruppen, Gespräche mit sozialen Einrichtungen, Unternehmen oder einzelnen Bürgerinnen und Bürgern, die in meine Bürgersprechstunde kommen. Mit meinen Bus-Tagesfahrten bringe ich jedes Jahr ca. 2000 Menschen nach Berlin, führe sie durch den Reichstag und stehe für Diskussionen zur Verfügung.

Eine genaue Zahl an Bürgerkontakten kann ich Ihnen leider nicht nennen. Aber Sie sehen, dass ich im regen Austausch mit den Menschen in meinem Wahlkreis stehe.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Wolfgang Tiefensee