Frage an Wolfgang Seemann von Verena H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Liebe Verena Häggberg,

mit dieser Frage werde ich immer wieder konfrontiert. Mit Ihrer Frage setzen Sie voraus, dass ich poltisch nur etwas erreichen kann, wenn ich in den Landtag komme oder wenn ich am besten gleich in die Regierung komme. Im Landtag zu sein und dann nur Opposition, das ist doch dann auch eine verlorene Stimme. Am besten wäre es also, dass ich meine Stimme einer Partei gäbe, die höchstwahrscheinlich auch die Regierung übernehmen wird. Wenn ich das zum Entscheidungskriterium machen würde, dann müsste ich eine Partei wählen, die zwar nicht unbedingt meinen politischen Ansichten entspricht, die aber Chancen hat, an die Macht zu kommen. Und dazu sage ich ganz klar nein. Als Ökologe kann ich die CDU wegen ihrer Atompolitik nicht wählen, SPD und Grüne nicht, weil sie Sozialabau unter Schröder/Fischer und Kriegseinsätze (Kosovo/Afghanistan) beschlossen haben und dazu heute noch stehen. Von der Unwählbarkeit der FDP brauchen wir nicht zu sprechen. Was bleibt dann? Die Linke vielleicht? Mit allen anderen Parteien hat die Linke eins gemeinsam: Sie alle wollen Wirtschaftswachstum und sinnlosen Konsum, dafür nehmen sie die Ausweitung der irrwitzigen Staatsverschuldung mit gigantischen Summen ohne Skrupel in Kauf. Klimakatastrohe, Hunger in der Dritten Welt, Zerstörung der Lebensgrundlagen und der Lebenschancen für zukünftige Generationen (Sollen unsere Kinder diese Riesensummen zurückzahlen und dann nioch die kaputte Umwelt reparieren, wenn überhaupt möglich?) und diesen Parteien soll ich meine Stimme geben, um mich am Wahlabend zu den Siegern zu zählen? Daraus ziehe ich den Schluss: Eine Stimme für die politische Wahheit und das politisch Richtige ist niemals eine verlorene Stimme!

In diesem Sinne verbleibe ich mit freundlichen Grüßen und wünschen Ihnen alles Gute
W. Seemann