Frage an Wolfgang Röspel von Georg G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
In Ihrer Partei wird argumentiert, dass nur mit Wachstum neue Arbeitsplätze und Wohlstand für alle gewährleistet wird. Wachstum setzt aber m.E. voraus, dass auch mehr gekauft werden muss. Wer soll bei den sinkenden realen Einkommen der abhängig Beschäftigten in den letzten Jahren jetzt verstärkt konsumieren, um das Wachstum zu bewirken?
Sehr geehrter Herr Gusovius,
Ihre Frage zielt auf die Diskussion ab, ob eine eine nachfrageorientierten oder angebotsorientierte Wirtschaftspolitik besser geeignet ist, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Neue Arbeitsplätze entstehen nur dann, wenn sich auch die Lohnkosten und die Lohnnebenkosten über den Preis eines Produktes am Markt realisieren lassen. Das jeweilige Produkt steht im Wettbewerb mit anderen Anbietern und muss sich hinsichtlich Preis, Qualität und Image behaupten können. Das Wachstum in Deutschland ist nicht deshalb so gering, weil die Haushalte über kein Einkommen verfügen. Dies zeigt allein schon die Sparqoute. Es ist deshalb so niedrig, weil kein Vertrauen in die Politik der jetzigen Bundesregierung verhanden ist und die Arbeit in Deutschland in Teilen zu teuer ist. Dabei konkurrieren wir nicht gegen Löhne in China, sondern mit anderen Industriestaaten, wie England, Dänemark. Österreich usw. Diese Länder können sich im weltweiten Wettbewerb besser behaupten und erreichen höhere Wachstumsraten als Deutschland.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Röspel