Wie könnte die Versorgung mit Medikamenten in Deutschland sichergestellt werden?

Liebe Frau N.

Zunächst müssen wir wieder Arzneimittelhersteller in Deutschland ansiedeln und bei Ausschreibungen für Arzneimittel eine möglichst regionale Versorgung vorschreiben. Solange nur der Preis entscheidet, wird China immer billiger sein als deutsche Hersteller. Deswegen wurden viele deutsche Hersteller vom Ausland aufgekauft.

Die ÖDP fordert sogar die Abschaffung der Rabattverträge. Diese Rabattverträge sorgen nämlich dafür , dass nur Hersteller, die den Zuschlag erhalten, ihre Arzneimittel auch verkaufen können. Deswegen haben andere Hersteller oft die Produktion eingestellt. Genau deren Arzneimittel  fehlen dann aber in Zeiten des Mangels. Derzeit ist es so, dass je Wirkstoff oft nur noch 3 oder 4 Hersteller das gleiche Arzneimittel anbieten. Fällt da einer aus, ist sofort ein gravierender Lieferengpass vorhanden. Es sollten deshalb je Wirkstoff immer noch mindestens 10 Hersteller da sein, die das gleiche Medikament anbieten. Das würde Lieferengpässen deutlich vorbeugen.

Ein zweiter Punkt sind die Hersteller der Wirkstoffe: Hier müssten strengere Qualitätsvorgaben gemacht werden. Auch hier kaufen die meisten Hersteller des Preises wegen in China ein und deutsche oder europäische Anbieter haben das Nachsehen. Die meisten Arzneimittelrückrufe der letzten Jahre waren aber wegen minderer Qualität, Produktion meist in China....

Nur wenn wir die Herstellung von Wirkstoffen und die Produktion von Arzneimitteln wieder im eigenen Land haben, werden die Lieferengpässe bei Arzneimitteln wieder weniger werden. Verursacht ist das Ganze durch den Versuch, mit Rabattverträgen eine Art freien Markt einzuführen. Seit 2010 führten SPD, FDP, Union und zum Schluß wieder SPD das Gesundheitsministerium, aber keiner hatte daran gedacht, dass weniger Anbieter immer zu Lieferengpässen führt. Und jeder hätte die Möglichkeit gehabt, gegenzusteuern. Typisches Komplettversagen der Politik.....