Frage an Winfried Ludwig von Monika R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Was werden Sie tun, um Industriearbeitsplätze sowie die nötige Infrastruktur und den ÖPNV in Brandenburg zu fördern.
Sehr geehrte Frau R.,
auch wenn Seddin noch im Speckgürtel von Berlin liegt, nehme ich Ihre Frag aus der Sicht des ländlichen Raumes an.
Ihre kurze Frage spannt einen sehr großen inhaltlichen Bogen und hat es echt in sich. Ich kann darauf ehrlicherweise nur mit einigen Stichpunkten antworten.
Zur Frage der Infrastruktur - insbesondere der gesundheitlichen Versorgung - möchte ich auf meinen heutigen Beitrag auf meiner Homepage zum Erhalt der Krankenhäuser im ländlichen Raum verweisen = die regionalen Krankenhäuser werden wohl in Zukunft immer mehr die ärztliche Grundversorgung übernehmen müssen und sind deshalb auf jeden Fall zu erhalten https://winfriedludwig.de/2019/07/21/liebe-bergmaenner-hochmut-komm-vor-dem-fall-keine-schliessungen-von-krankenhaeusern-im-laendlichen-raum-dafuer-stehe-ich-beide-stimmen-liste-6/ . Größere Gemeinden im ländlichen Raum müssen bezahlbaren Wohnraum für junge und ältere Bürger schaffen.
In diesem Zusammenhang steht wohl auch Ihre Frage zu den "Industriearbeitplätzen". Wenn Sie damit neue Großbetriebe meinen sollten, sehe ich dafür in Gemeinden wie Seddin oder meiner Heimatgemeinde Beelitz keine echte Chance. Es wird hier auch in Zukunft darauf ankommen, örtliche Initiativen von Jungunternehmern im ländlichen Raum auf dem Gebiet des Tourismus oder Handwerk etc. zu fördern. Auch sehe ich hier echte Chancen sich in Umweltprojekten zu engagieren. So wird der notwendige Waldumbau von reinen Kiefernplantagen zu Mischwald einen Bedarf an Arbeitskräften nach sich ziehen. In Ballungszentren (wie Stadt Brandenburg oder Frankfurt/Oder) sind die Chancen sicher besser, größere Betriebe zu erhalten / fördern.
Der ÖPNV muss in unserem Flächenland den Spagat zwischen zersplitterten ländlichen Siedlungen und bestimmten regionalen Knotenpunkten hin bekommen. Der Zubringerdienst auf Basis des "Rufbus"-Systems ist dabei auszubauen. Hier ist m.E. auch bürgerschaftliches Engagement / Nachbarschaftshilfe gefordert, die steuerlich anerkannt werden sollte.
Sicher sind Sie mit meinen Antworten nicht zufrieden, gern können Sie mich aber nach der Wahl bei meinen Projekten begleiten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Winfried Ludwig