Frage an Werner Irmer von Friedrich S. bezüglich Gesundheit
Auf Ihrer Website schreiben Sie, Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, für Familien mit betreuungsbedürftigen und/oder pflegebedürftigen Personen die optimale Fachkraft aus Polen bzw. Osteuropa zu finden. Im Kanditaten-Check lehnen Sie die ausländische Pflegekräfte ab. Was nun? Hüh oder hott?
Sehr geehrter Herr S., herzlichen Dank für Ihre Frage.
Wir müssen leider bei dieser Frage ganz klar differenzieren und über den Tellerrand schauen. Es gibt laut der letzten Statistik aus dem März allein in Deutschland ca.17.000 unbesetzte Stellen - nur in den Pflegeheimen!
Der tatsächliche Personalmangel ist natürlich sehr viel größer, wenn Sie sich allein die z. T. katastrophalen Zustände in den Krankenhäusern und bei den Pflegediensten bundesweit betrachten.
Es ist aus meiner Sicht absolut unmöglich, das Problem des Personalnotstands dadurch zu lösen, indem "ausgebildete Pflegekräfte mit guter Sprachkompetenz" aus dem Ausland importiert werden, da es diese in der benötigten Anzahl einfach nicht gibt!
Das Problem muss demnach direkt hier bei uns gelöst werden! Bessere Ausbildung, bessere Arbeitsbedingungen, bessere Bezahlung, und die nötige gesellschaftliche Akzeptanz und Wertschätzung.
Aber nicht in der Form, wie es z.B. Herr Spahn von der CDU vorschlägt: durch Mehrarbeit! Ich zitiere: " Wenn von einer Million Pflegekräften 100.000 nur drei, vier Stunden mehr pro Woche arbeiten würden, wäre schon viel gewonnen".