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Volkmar Klein
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Frage von Michael S. •

Frage an Volkmar Klein von Michael S. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Abgeordneter Klein!

Bei rechtsextremen Straftaten sieht man häufig, daß zur Bezeichnung durch die Presse gebrochene Schriftarten verwendet werden. Diese, auch die deutschen Schreibschriften „Kurrent” und „Sütterlin” sind keine der „Errungenschaften” der Nationalsozialisten, sondern wurden in zwei Erlassen, vom 3. Januar bzw. 1. September 1941, von jenen Machthabern („erfolgreich”, denn wer schreibt sie heute noch?) geächtet.

Die Schweiz machte den entscheidenden Schritt und stellte in ihrem deutschsprachigen Landesteil in den 1930er Jahren vollständig auf Antiqua um. In „Großdeutschland” beendeten zwei Erlasse aus dem Jahre 1941 den Fraktur-Antiqua-Streit von oben herab. Lateinische Schreibweise wurde damit zur „Normalschrift” erklärt, die Verwendung der als „Judenlettern” und „undeutsch” bezeichneten Bruchschriften, mit ebendieser „Totschlagargumentation”, wirksam negiert.

Welche Programme gibt es, die Bruch- und Schreibschriften zu erhalten, über die föderale Zuständigkeit der Kultusministerkonferenz und der Länder hinaus, als „nationales” bzw. international deutschsprachiges Kulturerbe? Die Freie und Hansestadt Hamburg macht dieser Tage den Anfang, auch lateinische Schreibschriften an den Grundschulen nicht mehr zu lehren. Wie weit soll diese fahrlässige Zerstörung wichtiger Kulturgüter noch gehen?

http://www.welt.de/regionales/hamburg/article13456124/Schueler-muessen-keine-Schreibschrift-mehr-lernen.html
=> Freie und Hansestadt Hamburg will Schreibschrift nicht mehr lehren

http://de.wikipedia.org/wiki/Antiqua-Fraktur-Streit#Nationalsozialismus_.281933.E2.80.931945.29
=> Bruchschriften im NS und Erlaß Hitlers und Bormanns zur Ächtung selbiger

http://www.bfds.de
=> Bund für deutsche Schrift und Sprache e. V.

http://www.nuernbergwiki.de/index.php/Helmut_Jochems
=> Professor Jochems setzte sich gegen die Rechtschreibreform ein; Grund: schwere sprachliche Fehler und mangelnde demokratische Legitimation

Viele Grüße

Michael Siebel

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Siebel,
in Deutschland werden heute in den Grundschulen die lateinische Ausgangsschrift, die vereinfachte Ausgangsschrift, die Schulausgangsschrift und die Grundschrift verwendet. Es liegt im Aufgabenbereich des jeweiligen Bundeslandes die zu benutzende Schrift festzulegen, bzw. verschiedene Schriften zur Auswahl zu stellen. Auch das ist eine wünschenswerte kulturelle Vielfalt, die sich bereits beim Schreiben lernen zeigt. Im Übrigen ist es in Hamburg nicht „verboten“, eine Schreibschrift zu lehren, es besteht eine Wahlmöglichkeit zwischen Schulausgangsschrift und Grundschrift.

Mit freundlichen Grüßen
Volkmar Klein MdB

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