Frage an Volker Wissel von Inge R. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Wissel,
der Artikel 19 der UN-Konvention zum Schutz und zur Förderung der Rechte behinderter Menschen „(Unabhängige Lebensführung und Teilhabe an der Gemeinschaft) bestimmt, dass Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit haben müssen, ihren Wohnsitz frei zu wählen und zu entscheiden, wo und mit wem sie in welcher Wohnform leben wollen. Sie müssen Zugang zu häuslichen, institutionellen und anderen gemeindenahen Assistenz- und Unterstützungsdiensten haben, die zur Teilhabe am Leben der Gemeinschaft notwendig sind.“
Wie werden Sie persönlich sich dafür einsetzen, dass die UN-Konvention auch in Bayern umgesetzt wird und somit eine Wahlfreiheit für die gewünschte Wohnform garantiert ist, damit auch Menschen, die keine „restverwertbare“ Arbeitsleistung erbringen können, in Einrichtungen der Eingliederungshilfe - und damit gemeinsam in Wohngruppen mit weniger stark behinderten Erwachsenen - leben und eine externe Tagesförderstätte besuchen können?
Schon jetzt vielen Dank für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Inge Rosenberger
Sehr geehrte Frau Rosenberger,
vielen Dank für Ihr Interesse an der Politik der ÖDP.
Sie möchten wissen, wie ich mich für die Belange behinderter Menschen einsetzen würde. Wichtig ist für mich zunächst einmal festzustellen das die Möglichkeiten für Betreuung und Versorgung behinderter Menschen zu sehr zentralisiert ist. Eine kontinuierliche und fachgerechte Unterstützung behinderter Menschen findet für viele meist nur mit erheblichem Aufwand und langen Transportwegen statt. Sicher ist dies in einigen Fällen erforderlich, doch sollte der Versuch einer dezentralen und selbst bestimmten Lebensweise stärker gefördert werden. Hier wäre für mich besonders wichtig die Weichen so zu stellen, dass Entscheidungen im Sinne von behinderten Menschen auch im Einklang und in Abstimmung mit Betroffenen zu erörtern sind. Denn die Politik sollte nicht über die Köpfe derer die hier unermüdlich Engagement erbringen hinweg entscheiden, sondern die Erfahrung aller Nutzen die sich zum Wohle behinderter Menschen einsetzen. Sicher ist es sehr schwierig hier allen gerecht zu werden, da die Ursachen und Arten der Behinderungen doch sehr unterschiedlich sind.
Mit freundlichen Grüßen
Volker Wissel