Frage an Volker Nagel von Manfred S. bezüglich Umwelt
1 Mich beschäftigt die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid. Was sagen Sie Betroffenen möglicher Erkundungsgebiete in MOL und LOS? Für wie sicher halten Sie die Technik?
2. In der Kita meiner Tochter betreut eine Erzieherin zeitweise bis zu zehn Kinder. Dieses Verhältnis ist ungünstig für Kinder und Personal. Was wollen Sie tun, um die Kitas im Land personell besser auszustatten? Und woher soll das Geld kommen?
Mit freundlichen Grüßen,
Manfred Stiller
Sehr geehrter Herr Stiller,
bevor ich ihre Fragen beantworte möchte ich mich bei ihnen für die verspätete Antwort entschuldigen. Ich habe den Wahlkampf im Internet nicht ganz so wahrgenommen. Dies werde ich versuchen zu ändern.
Aber nun zu ihren Fragen:
1. Kohlendioxidspeicherung, schon der Begriff ist irreführend; es ist schlichtweg eine Endlagerung. Wenn sie die Presse verfolgt haben über, die Endlagerung von Atommüll, die auch angeblich die sicherste war, dann glaube ich eben nicht an die Sicherheit von CCS. Verantwortungsbewusste Wissenschaftler, und das sind die meisten, geben auch nie dafür eine hundertprozentige Garantie. Vattenfall selbst wird und kann dieses ebenso wenig. Es geht ums Geld schlichtweg Punkt.
Und zwar ums schnelle Geld: Braunkohle ist in der Region einer der billigsten, aber auch umweltschädlichsten Energieträger die wir haben. Und man kann mit dem CCS-Verfahren ein wenig seine schwarze Weste ein wenig sauber waschen. Ob dies gelingt, ist doch recht fragwürdig. Arbeitsplätze sind immer auch mit anderen Energieherstellungsverfahren zu schaffen und sicher werden diese Zahlen nicht geringer.
Es gibt eigentlich nur einen Weg zur Kohlendioxidvermeidung dies ist der schon so oft erwähnte Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen und die Umwandlung von vorhandenen Energieformen wie: Erdwärme, Lichtenergie, Wasser-, und Windkraft. Andere große Firmen, die auch ein Interesse an Profitmaximierung haben, forschen daran.
Bis es eine vollkommene Energieversorgung mit diesen Energieformen gibt werden wir mit fossilen Energieträgern leben müssen. Damit sollte aber äußerst verantwortungsbewusst umgegangen werden. Eine ganz persönliche und menschliche Meinung zum Schluss: Als Jugendherbergsleiter könnte ich mein Haus schließen, wenn ich dieses Endlager in meiner direkten Nachbarschaft hätte. Ich würde mich auch rein privat nicht wohl fühlen. Und schon aus diesem Grunde wünsche ich dieses Endlager keinem Menschen in seiner unmittelbaren Nähe.
2. Ein Betreuungsverhältnis von zehn Kindern und einer Erzieherin/Erzieher ist, wie sie schon richtig bemerken, für beide Seiten ungünstig. Ein Betreuungsschlüssel von eins zu zehn sollte immer die Ausnahme sein, die mal vorkommen kann (eine Erzieherin muss mit einem Kind zum Arzt) aber konzeptionell sollte das Betreuungsverhältnis dem Entwicklungsstand der Kindergartenkinder angepasst sein. Aus diesem Grunde sollten Eltern sich ruhig auch einmal die Konzeption des jeweiligen Kindergartens anschauen. Trotzdem sollte gerade im frühkindlichen Entwicklungsstadium der Kinder mehr getan werden. Kinderkrippen, -gärten Schülerläden sollten allgemein besser ausgestattet werden als sie es bisher sind. Die bisherige Politik ging davon aus das bei einem Bevölkerungsrückgang gerade durch Geburtenabnahme auch entsprechende Gelder gekürzt werden kann. Genau das sollte man verhindern und diese Gelder für die frühkindliche Förderung nutzen, die aus pädagogischer Sicht die Wichtigste ist.
Für ein Gespräch zu diesen und weiteren Themen stehe ich gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Volker Nagel