Frage an Volker Möll von Birgit S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Herr Möll,
im Kandidatencheck zur Bundestagswahl wurde angegeben, dass Sie befürworten, Menschen länger arbeiten zu lassen, weil diese auch älter werden. Könnten Sie mir Ihre Gründe dazu mitteilen, da ich diese Position nicht ganz nachvollziehen kann. Immerhin soll der Mensch doch irgendwann auch einmal das Leben genießen können, und das nicht erst, wenn er schon ins Pflegeheim muss. Wenn man den Kindern durch zu hohen Lerndruck schon die Kindheit und Jugend als angeblich schönste Zeit des Lebens zur Hölle macht, und sie dann noch auf ewig in der Arbeit einpfercht, wen wundert es noch, dass die Zahl der Selbstmorde seit einigen Jahren wieder zunimmt? Oder, dass angeblich (hier reichte mein Account zum Zugriff auf die Statistiken nicht aus) die Anzahl der verschriebenen Psychopharmaka immer mehr zunimmt?
Können Sie da überhaupt irgendein Argument finden, dass dafür spricht, Seele und Körper noch länger zu belasten, als das eh schon nötig ist?
Mit freundlichen Grüßen
Birgit Schwäbe
Hallo Frau Schwäbe,
bei allen Forderungen einer stabilen Rente und einem Renteneintritt mit 65 bleibt die Frage der Finanzierung des Systems.
Die Lebenserwartung steigt glücklicherweise weiter an, die Dauer des Rentenbezugs hat sich deutlich verlängert. Die Zahl der erwerbstätigen BeitragszahlerInnen wird dagegen zukünftig zurückgehen. Im Sinne der Generationengerechtigkeit bleibt der langsame Anstieg des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre (leider) notwendig. Diese Entscheidung ist aber nur vertretbar, wenn sie mit besseren Arbeitsmarktchancen für Ältere einhergeht. Dafür braucht es mehr altersgerechte Arbeitsplätze, bessere betriebliche Gesundheitsförderung und individuelle Übergangslösungen in den Ruhestand, insbesondere durch eine Teilrente ab 60 Jahren.