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Volker Bajus
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Frage von Elisabeth K. •

Frage an Volker Bajus von Elisabeth K. bezüglich Gesundheit

Guten Tag,

ich möchte gerne von Ihnen wissen, wie Sie zum Thema "Fracking" stehen.
Seit einiger Zeit mehren sich Berichte zu diesem Thema http://www.weser-kurier.de/region/zeitungen_artikel,-Regeln-fuer-das-Fracking-_arid,468089.html
und daher mache ich meine Stimme bei der Landtagswahl zum Teil auch von diesem Thema abhängig.

Zum zweiten ist der Zusammenhang von Tierschutz und Versorgung ein wichtiges Thema für mich, da hätte ich gerne Informationen zu Ihren Konzepten, speziell was Schweine- und Geflügelhaltung und der wichtige Aspekt der Versorgung angeht. Also kurz: wie soll sichergestellt werden, dass die Bevölkerung genügend preiswerte Nahrung kaufen kann (ein wenig schlicht dargestellt - aber Sie wissen, was ich meine ;-)

danke und mfG

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Klingenberg,

vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Engagement bei abgeordnetenwatch.de

Die unkonventionelle Gasförderung (Fracking) ist zu Recht umstritten. Bei dieser Methode werden giftige und krebserregende Chemikalien verwendet. Diese sind geeignet, die AnwohnerInnen zu gefährden und insbesondere das Erdreich und das Grundwasser zu verseuchen. Das Verfahren ist unökologisch und auch besonders energieintensiv, also eine Belastung für die Umwelt und das Klima. Aus diesen Gründen lehnen wir GRÜNE das Fracking zur unkonventionellen Gasförderung ab. Weitere Infos: http://bit.ly/U6NkUO

Die GRÜNE Position zum Tierschutz ist klar: Die fortschreitende Industrialisierung der Landwirtschaft forciert den Klimawandel, zerstört Umwelt und Landschaft, gefährdet unsere Gesundheit, ist Tierquälerei und entwicklungspolitisch schädlich. Der Trend zu immer größeren Einheiten der Massentierhaltung muss umgedreht werden. Ziel ist die artgerechte Haltung und Zucht von Nutztieren. Tierfeindliche Praktiken, wie das Kastrieren von Ferkeln ohne Betäubung, das Kürzen der Schnäbel beim Geflügel oder das Branding von Pferden wollen wir ändern. Mehr: http://bit.ly/XmgCiO

Produkte aus dem Öko-Landbau sind ihren Preis wert. Sie ersparen uns allen erhebliche Folgekosten für Mensch, Gesundheit und Umwelt, die die industrialisierte Landwirtschaft mit sich bringt. Nirgendwo in Europa geben die Verbraucher weniger für Lebensmittel aus, als in Deutschland. Dass Problem ist weniger der höhere Einzelhandelspreis verantwortlich hergestellter Lebensmittel, sondern die verbreitete Discount-Mentalität. Auch sind die Lebensmittelpreise verglichen mit anderen Produkten in den letzten Jahrzehnten weniger stark gestiegen, obwohl zugleich das Angebot vielfältiger und reichhaltiger geworden ist.

Wer sich gesund und umweltgerecht ernährt, kann dies auch günstig tun. Wenn dabei häufiger eine fleischfreie oder vegane Mahlzeit auf den Tisch kommt, schont das nicht nur den Geldbeutel sondern dient meist auch der Gesundheit. Zugegeben, preisbewusste VerbraucherInnen müssen sich umstellen. Soziale Härten müssen durch Anpassung von Transferleistungen ausgeglichen werden. Die Missachtung von Natur- und Tierschutzes durch die konventionelle Landwirtschaft sozialpolitisch zu begründen, ist nicht sachgerecht und verstellt den Blick auf die dringenden Problemlösungen.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.

Viele Grüße

Volker Bajus

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