Frage an Vladimir Ott von Andreas S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Ott,
zur Zeit versiegeln wir in der Bundesrepublik Deutschland eine Fläche von 60 Hektar täglich, jedes Jahr verliert Deutschland Grün- und Ackerland an zusätzliche Siedlungs- und Verkehrsflächen, die zusammen so groß sind wie Frankfurt am Main - eine aus ökologischer Sicht verheerende Entwicklung, wenn wir an die elementare Bedeutung der Naturflächen für Biodiversität und Klimaschutz denken. Weiterhin werden also Naturflächen zu Neubauflächen.
Ein besonderes Problem: Einerseits wird bezahlbarer Wohnraum dringend gebraucht, andererseits darf die Versiegelung weiterer Naturflächen für den Wohnungsbau aus ökologischen Erwägungen keine Option sein.
Meine Fragen in diesem Zusammenhang:
- Teilen Sie meine Ansicht, dass der sogenannte Flächenfraß nicht nur verlangsamt, sondern gestoppt werden muss?
- Sind Sie für die Erschwerung der Ausweisung von Neubaugebieten auf Naturflächen?
- Welche Maßnahmen und Ziele verfolgen Sie und Ihre Partei in diesem Zusammenhang?
- Setzen Sie bzw. Ihre Partei sich auf kommunalpolitischer Ebene dafür ein, in Bebauungsplänen bevorzugt Mehrfamilienhäuser auszuweisen und die Möglichkeiten zum Bau von Einfamilienhäusern herunterzufahren? Dies würde zwar einen Eingriff in die Freiheitsrechte bzw. Selbstverwirklichungsmöglichkeiten der Menschen bedeuten, aber dürfen solche Rechte auf Kosten der Zukunftsperspektiven kommender Generationen gehen?! Einfamilienhäuser verbrauchen viel Fläche. Selbst die Architektenkammer erklärte kürzlich, dass Einfamilienhaussiedlungen zu viel Bauland verbrauchen und dass Wohnraumtausch gegenüber Neubau zu bevorzugen sei (Stuttgarter Zeitung vom 16.02.2021).
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Schönberger