Frage an Uwe Junge von Michael B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Herr Junge,
Sie haben einschlägige Erfahrung als Berufsoffizier, deshalb folgende Frage an Sie, die ich auch an die Bundesverteidigunsministerin gestellt habe:
die Bundeswehr ist in vielen Krisenregionen (z.B. Afghanistan, Mali, .. ) im Einsatz, auch um Fluchtursachen der Flüchtlingskrise zu bekämpfen. (s. Merkel im Treffen mit Ghani)
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-12/merkel-ghani-afghanistan-fluchtursachen
Doch wenn junge Männer aus den Krisenregionen fliehen, wer verteidigt dann Frieden, Demokratie und Menschenrechte diesen Ländern?
Muss dann die Bundeswehr dort aufgestockt werden?
Gibt es Untersuchungen darüber, ob die Fluchtbewegung, die dortigen Armeen im Kampf gegen den IS-Terror und gegen Assad destabilisieren?
Wer soll die Fluchtursachen in Zukunft bekämpfen?
Frankreich hat eine Fremdenlegion. Halten Sie es für sinnvoll eine Fremdenlegion nach französischem Vorbild zu schaffen? Eine solche Fremdenregion könnte aus Rekruten bestehen, die Landessprache und Kultur der Krisenregionen kennen - dort mit viel besseren Gespür vorgehen.
Wäre evtl. sogar die Einführung der Wehrpflicht für Flüchtlinge – eine Option? Evtl. könnten auch dortige Hilfsorganisationen Ersatzdienstleistende brauchen.
Mit freundlichen Grüßen,
M. B.
Sehr geehrter Herr B.,
haben Sie bitte Verständnis dafür, dass ich in der Beantwortung Ihrer Fragen zu aktuellen Einsätzen der Bundeswehr als aktiver Offizier keine Auskünfte geben kann und mich an Spekulationen und Bewertungen nicht öffentlich äussern möchte. Mir ist gem. Soldatengesetz Zurückhaltung und Verschwiegenheit auferlegt, wenn ich zu Fragen der aktuellen Sicherheitspolitik gefragt werde.
Ich denke aber, dass weder das Grundgesetz noch das Wehrpflichtgesetz ihre Vorschläge zulassen werden.
Beste Grüße
U. Junge