Was möchten Sie für Ihren Stimmbezirk Nürnberg-West in Sachen Bildung und Erziehung besonders rasch erreichen?
Sehr geehrte Frau Möller,
Sie können bei der Beantwortung gerne einzeln auf schulische Bildungspolitik, Familienförderung / Förderung Alleinerziehender, und Weiterbildung für am Arbeitsmarkt Tätige eingehen.
Herzlichen Dank für die Frage nach der Zukunft der Bildung in Bayern, insbesondere in meinem Stimmkreis Nürnberg-West.
Zunächst: Bayern ist das Bundesland mit der größten Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft. Im Westen Nürnbergs leben viele Familien mit geringem Einkommen, es gibt viele hochverdichtete Viertel, wenig Grün, zu wenig niedrigschwellige Angebote, um sich zu begegnen. Meine Ziele sind:
- Wenn Stadtviertel wachsen, müssen soziale Angebote selbverständlich mitwachsen. Das muss auch dem Freistaat etwas wert sein. Schulen und Kitas müssen besser finanziert werden, Jugendtreffs und andere Anlaufstellen dürfen nicht länger immer wieder um ihre Finanzierung bangen müssen. Zugleich benötigen wir ausreichend finanzierte, dauerhafte Anlaufstellen für Familien, aber auch für Senioren, damit sich diese über soziale Strukturen und Angebote in ihrer Nachbarschaft informieren können, die ihnen den Alltag erleichtern.
- Einrichtungen wie der Mädchentreff e.V. in St. Leonhard, die Mädchen bei den Schulaufgaben helfen und viele weitere Projekte anbieten, um Mädchen zu stärken, müssen stabil und dauerhaft finanziert werden. Sie leisten eine wichtige Bildungsarbeit jenseits von Schule. Wir brauchen mehr davon.
- Schule ist ein Ort des gemeinsamen Lernens - für alle Schüler. Ich fordere eine Schule, in der unsere Kinder sechs Jahre gemeinsam lernen, so wie es in den meisten Ländern der EU längst üblich ist. In leistungsgemischten Klassen zu lernen, bringt allen etwas. Den Leistungsstärkeren und denen, die mehr Förderung brauchen. Alle Abschlüsse unter einem Dach: So sollte die Schule in Bayern aussehen.
- Mir ist Gleichstellung ein Herzensthema - deshalb: Erziehende und Lehrkräfte müssen künftig etwas über Gendersensibilität lernen. Stereotype prägen unsere Kinder. Wenn wir zum Beispiel mehr Mädchen in technischen Berufen haben möchten, müssen wir Rollenerwartungen verändern. Das beginnt in den Kitas und geht in den Schulen weiter.