Frage an Ute Kumpf von Rosa R. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Kumpf,
wie Ihnen bekannt, sind die Impfempfehlungen der beim Robert-Koch-Institut angesiedelten Stiko für den G-BA und damit die Krankenkassen verbindliche Leistungen. Gegenwärtig gibt es massive Kritik an der jungen Mädchen und Frauen empfohlenen HPV-Impfung bezüglich deren Wirksamkeit und Sicherheit. Das kürzlich veröffentlichte Manifest der 13 Wissenschaftler setze ich als bekannt voraus. Bekanntermassen haben fast alle der Stiko angehörenden Mitglieder Verbindungen zu Impfstoffherstellern.
Welche Meinung haben Sie hierzu?
MfG
Sehr geehrte Frau Rath,
vielen Dank für Ihre Anfrage bei Abgeordnetenwatch zur Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV).
Die wissenschaftliche Bewertung, wie sicher und wirksam neue Wirkstoffe sind, kann nicht von uns Mitgliedern des Deutschen Bundestags erfolgen. Ebenso liegt es nicht in unserem Zuständigkeitsbereich, die Anwendung neuer Wirkstoffe zu überwachen. Hierfür sind gesetzlich zuständige Institute beziehungsweise Einrichtungen im Bundesministerium für Gesundheit verantwortlich. Sie sollten über die nötige Fachexpertise verfügen.
Gesetzlicher Auftrag der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) ist es, Empfehlungen zum Ablauf von Schutzimpfungen zu geben. Die STIKO prüft daher Daten zu Impfstoffen während der Zulassung und im weiteren Verlauf der Anwendung nach wissenschaftlichen, evidenzbasierten Kriterien. Weiterhin werden Daten zu Infektionen, die durch Impfungen verhindert werden können, analysiert. Die Ständige Impfkommission hat auf ihrer 56. Sitzung am 27. und 28. Februar 2007 – nach Abstimmung mit den Bundesländern – eine Empfehlung zur generellen HPV-Impfung für Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren verabschiedet. Weitere Informationen zur Sicherheit und Wirksamkeit der Impfungen finden Sie auf den Internetseiten des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz) und des Paul-Ehrlich-Instituts www.krebsinformationsdienst.de/themen/vorbeugung/hpv-impfung.php www.pei.de/DE/infos/fachkreise/impf-fach/hpv/hpv-sik-node.html
Aus eigener Betroffenheit weiß ich es zu schätzen, dass es einen Impfstoff gegen die humanen Papillomaviren gibt. Ich halte es aber für erforderlich, trotz vorhandener Impfmöglichkeiten, die angebotenen Präventions- und Früherkennungsmaßnahmen beim Frauenarzt in Anspruch zu nehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Ute Kumpf