Frage an Ute Kumpf von winfried e. bezüglich Verkehr
Haben Sie der Privatisierung der Bahn zugestimmt??
Ich bin der Meinung, das jede Privatisierung in allen Bereichen der Bevölkerung nur Nachteile gebracht hat.
Die Privatisierung der Bahn sollte auf jeden Fall gestoppt werden.
Der Bahnchef hat nur seinen eigenen Geldbeutel im Sinn.
(Aktienoptionen).
Bitte wenden Sie sich gegen die Privatisierung des ungemein wichtigen Bereichs der angemessenen, umweltschonenden und preisgünstigen Mobilität der Bevölkerung.
Sehr geehrter Herr Eichel,
vielen Dank für Ihren Beitrag und dass Sie sich im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger für ein attraktives Angebot beim Schienenverkehr einsetzen.
Zuerst möchte ich kurz die Begrifflichkeiten bei der aktuellen Diskussion um die Reform der Deutschen Bahn AG (DB AG) klären, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass diese immer wieder für Verwirrung sorgen. Im Jahr 1994 wurden die Bundesbahn und Reichsbahn in eine neue, privatrechtlich organisierte Eisenbahngesellschaft des Bundes überführt – die Deutsche Bahn AG. Seitdem ist die DB AG ein privates Unternehmen und kein Staatsunternehmen im eigentlichen Sinne mehr. Jedoch ist die Bundesrepublik Deutschland Inhaberin aller Anteile.
Die Bahnreform wurde seither stetig weiterentwickelt, worauf der Deutsche Bundestag am 30. Mai 2008 beschlossen hat, die DB AG teilweise für private Investoren zu öffnen und Anteile der Bundesrepublik Deutschland an der Börse zu verkaufen – hierbei spricht man von der „Teilprivatisierung“.
Jedoch haben wir die Durchführung dieses Gesetzes vorerst gestoppt. Der Börsengang der DB AG ist aufgrund der aktuellen Entwicklungen auf den Finanzmärkten auf unbestimmte Zeit verschoben. Hier konnte ich mich zusammen mit meiner Partei gegen die Union durchsetzen, die zunächst, trotz der momentan sehr turbulenten und schwer prognostizierbaren Geschehnisse auf den Finanzmärkten, ungeduldig auf den Verkauf der DB-Aktien drängte.
Ich halte das vorläufige Aussetzen des Börsengangs für richtig. Denn angesichts der Tatsache, dass sich das Weltfinanzsystem zunächst neu ordnen und konstituieren muss, sind die Folgen eines Börsengangs der DB AG zum jetzigen Zeitpunkt kaum berechenbar.
Mit freundlichen Grüßen
Ute Kumpf
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