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Frage von kai h. •

Frage an Ute Kumpf von kai h. bezüglich Verkehr

Ztitat Frau Kumpf:

Obwohl die Oldtimer am gesamten Pkw-Bestand in Deutschland nur einen Anteil von ca. 0,44% haben, betragen ihre Anteile – ca. 6% bei den CO-Emissionen, ca. 5% bei den Kohlenwasserstoffen (VOC) und ca. 3% bei den Nox. Im Vergleich zu einem modernen Euro 4-Otto-Pkw emittieren Oldtimer 35-mal höhere CO-, 60-mal höhere VOC und 45-mal höhere Nox-Emissionen.
Meine Frage:
Angeblich stammen diese auch von anderen Politikern gebetsmühlenhaft wiederholten Zahlen vom Umweltbundesamt. Quellen, die diese Zahlen etwa mittels Messwerten belegen könnten sind aber nirgends zu finden. Vielleicht können Sie mir da weiterhelfen; immerhin berufen Sie sich auf diese Zahlen.
Ich frage Sie also:
- Wie kommen diese Zahlen zustande?
- Welche Fahrzeuge wurden hier als Basis genommen? Oder wurden gar alle über einen Kamm geschoren?
- Warum wird als Vergleichsgröße Euro 4-Fahrzeuge genommen und nicht solche mit Euro 2, deren Betrieb weiterhin gestattet ist?
Und bitte beantworten sie mir auch diese Frage:
Wie erklären Sie sich, dass überhaupt Fahrzeuge mit Ottomotor von Fahrverboten betroffen sind, während die Hauptverursacher - moderne Diesel-Pkws - weiterfahren dürfen? Und dies sogar ohne Rußpartikelfilter. Dafür gibts sogar ne grüne Plakette.

Sehr gespannt auf ne Antwort.

Mit besten Grüßenj
Kai Hafner

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Sehr geehrter Hr. Hafner,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Die von Ihnen angesprochenen Zahlen stammen aus dem Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt. Dort findet die wissenschaftliche Auseinandersetzung und Auswertung statt. Die Entscheidung, zum Vergleich der Emissionswerte von Oldtimern Euro-4-Fahrzeuge heran zu ziehen ist nach unseren Informationen im Bundesumweltministerium getroffen worden. Ich habe Kontakt zum Bundesumweltministerium aufgenommen und melde mich nach der parlamentarischen Osterpause mit einer ausführlichen Stellungnahme.

Unhabhängig davon haben Sie mit Sicherheit den Medien entnommen, dass die Fahrverbote in Umweltzonen in Baden-Württemberg nicht wie zunächst angekündigt am 1. Juli 2007 in Kraft treten sollen, sondern frühestens am 1. Januar 2008. Damit wird auch der Sorge vieler Bürgerinnen und Bürger Rechnung getragen, die eine Benachteiligung durch die auf Landes- und Kommunalebene noch wenig ausgereiften Umsetzungsvorhaben fürchten.

Ich wünsche Ihnen erholsame Feiertage.

Mit freundlichen Grüßen

Ute Kumpf

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Sehr geehrter Herr Hafner,

bitte entschuldigen Sie die verspätete Antwort. Obwohl ich mehrere Male im Bundesumweltministerium nachgefragt habe, kam die Rückmeldung aus Bonn erst diese Woche.

Zu Ihren Fragen:

Die genannten Daten basieren auf zwei Werten. Die spezifischen Emissionen von Oldtimern wurden vom Ministerium mit TREMOD errechnet, einem Rechenprogramm, das vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg entwickelt wird (Weitere Informationen dazu finden Sie online unter: http://www.ifeu.org/index.php?bereich=ver&seite=tremod ). Der zweite Wert, die Fahrleistung, liegt pro Oldtimer durchschnittlich bei 6.600 km und stammt von der Bundesanstalt für Straßenwesen.

Der von mir genannte Vergleich bezieht sich auf Benzinfahrzeuge mit Euro-4-Norm auf der einen, Benziner ohne Abgasnorm auf der anderen Seite.

Sie haben Recht, dass Euro-2-Fahrzeuge mit schlechteren Emissionswerten als die moderne Euro-4-Norm weiter in Betrieb sind. Doch selbst im Vergleich zu Euro-2-Fahrzeugen liegen die Werte von Oldtimern deutlich höher, und zwar für CO 10-mal, VOC 17-mal und NOx 9-mal. Diese großen Abweichungen rechtfertigen die unterschiedliche Einstufung. Alle Fahrzeuge müssen sich langfristig am neusten Stand der Technik messen lassen, also der Euro-4-Norm.

Zu Ihrer letzten Fragen: Mit der Erfassung der Otto-Fahrzeuge in die Plaketten-Kennzeichnung soll bereits jetzt Vorsorge getroffen werden im Hinblick auf das Problem der ab 2010 einzuhaltenden Stickoxidimmissionsgrenzwerte. Auf Wunsch der Bundesländer werden auch Otto-Fahrzeuge mit geregeltem Katalysator in die Plaketten-Kennzeichnung mit aufgenommen und erhalten ebenfalls eine grüne Plakette. Damit fahren aber derzeit rund 97 % aller Otto-Fahrzeuge mit der grünen Plakette!

Wie ein Diesel-PKW eingestuft wird, hängt von Schadstoffgruppen ab. So können die PKWs mit Partikelminderung nach den Abgasstufen Euro 2 (80 mg/km), Euro 3 (50 mg/km), Euro 4 (25 mg/km) eine rote, gelbe oder grüne Plakette erhalten, wobei die Partikelgrenzwerte mit oder ohne Filter eingehalten werden können. Erst Euro 5 (5 mg/km) wird nach dem heutigen Stand der Technik einen Partikelfilter für alle Diesel-Pkw erzwingen.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Zweifel an der gleichen Behandlung ausräumen.

Mit freundlichen Grüßen
Ute Kumpf