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Ute Bertram
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Frage von Maren K. •

Sehr geehrte Frau Bertram, bitte teilen Sie mir mit, wie die CDU zu der Elektromobilität sich stellt im Hinblick auf die Öko-Bilanz dieser Technologie?

Wie wird die relativ geringe Reichweite mit möglichen Ladesäulen so schnell umgesetzt, dass es bei Ferienbeginn nicht demnächst zu unberechenbaren Staus an bestimmten Ladepunkten kommt?
Wäre es möglich , andere Technologien für Motorantriebstoffe noch intensiver zu fördern, dass die E-mobilität nur eine Brückentechnologie sein kann ?Wie lange ist dies bis jetzt geplant? Welche Kosten sind hier angedacht, wieviel Arbeitsplatzsicherung ist hier enthalten?
Woher will die CDU den zusätzlichen Strombedarf für wachsende E-mobilität decken?
Wäre es denkbar für Ihre Partei und für Sie, die Kohlekraftwerke noch früher, am Besten sofort, abzustellen und auch in Europa darauf hinzuwirken und den Bedarf an Energie stattdessen für eine Interimszeit von ca. 10-15 Jahren mit Atomkraft zu decken?
Mit freundlichen Grüßen M. K.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau K.

das Ladesäulennetz muss so ausgebaut werden, dass der Umstieg auf E-Autos attraktiver wird. In gewerblichen und öffentlichen Neubauimmobilien wollen wir Ladesäulen integrieren und in Parkhäusern ertüchtigen. Wir wollen Schnellladesäulen bundesweit im Fernverkehr, möglichst in 10 Minuten Erreichbarkeit, aufbauen. 

E-Mobilität ist nur eine Technologieform. Wie Sie richtig bemerken, ist die Ökobilanz aufgrund der Batterieherstellung zum jetzigen Zeitpunkt nicht positiv. Deshalb wollen wir als CDU weiter technologieoffen Forschung und Innovationen in Antriebstechniken fördern, wie z.B. synthetische Kraftstoffe, Brennstoffzellen 

Zur Zeit sind 1 Mio. E-Autos auf deutschen Straßen unterwegs. Das Ziel ist, dass 2030 zur Erreichung der Klimaschutzziele ca. 14 Mio. E-Autos auf die Straße kommen müssen. Der Strom für die Betankung muss allerdings aus erneuerbaren Energien kommen. Diese stehen aber erst nur mit ca. 45% des Strombedarfes zur Verfügung. Ein früherer Kohleausstieg als jetzt 2038 vorgesehen, muss in  regelmäßigen Abständen überprüft werden und hängt vom weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien und dem Leitungsnetzausbaus ab. Die CDU will hier auch die Beschleunigung von Planung- und Genehmigungsverfahren vorantreiben. 

Eine Nutzung von Atomenergie, wie diese in anderen Staaten vorgenommen wird, kann ich mir für Deutschland nicht mehr vorstellen. Der Atomausstieg ist beschlossen worden. 2022 geht das letzte AKW vom Netz. Gleichwohl gehört aber auch zur Wahrheit, dass wir zur Abdeckung unseres Strombedarfes aus Frankreich Atomstrom und aus Polen und Tschechien Kohlestrom kaufen müssen. Doppelmoral??

Deutschland wird sehr viel Stromenergie mit steigender Tendenz benötigen, um die Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben der Bürgerinnen und Bürgern zu versorgen. Gleichzeitig gibt es aber immer wieder Bürgerproteste bei Windparks, Solarparks und dem Netzausbau. Wie soll es gehen? 

Daher sind wir davon überzeugt, dass wir nur durch Innovationen und neuen Technologien die Umstellung unserer Wirtschaft auf ein klimaneutrales Land bis 2045 schaffen werden. 

Mit freundlichen Grüßen

Ute Bertram