Frage an Ursula Sassen von Wolfgang J. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Sassen,
im Programm der CDU steht, dass in der Zukunft die Regionalschulen und die Gemeinschaftsschulen zu einer Schulart verschmelzen sollen. Sollte man uns Lehrern nicht erst einmal Zeit lassen, die vielen Veränderungen der letzten Jahre sinnvoll umzusetzen und hätten wir dann nicht eine GESAMTSCHULE, wie sie von der GEW schon seit Jahrzehnten gefordert wird?
Mit freundlichem Gruß
Wolfgang Jahn
Sehr geehrter Herr Jahn,
ich geben ihnen recht, dass unsere Schulen nach den massiven Umstrukturierungen unserer Schullandschaft Zeit und Ruhe brauchen, um vernünftig arbeiten zu können. Deshalb wird es gegen den Willen der Schulen und Schulträger keine Veränderung an den bestehenden Gemeinschaftsschulen und den Regionalschulen geben. Ihre Weiterentwicklung sollen die Schulen künftig mit weniger zentralen Vorgaben und mit mehr Eigenverantwortung gestalten können. Die bestehenden Regionalschulen und Gemeinschaftschulen bilden fortan die Schulart „Regional- und Gemeinschaftsschule“ mit größerer organisatorischer Freiheit vor Ort und mehr pädagogischen Differenzierungsmöglichkeiten. Dies bedeutet also gerade nicht, dass es sich dabei um eine Art der von Ihnen zitierten Gesamtschule handelt.
Vielmehr entscheidet die Schule vor Ort über die Form der Differenzierung ab der siebten Klasse. Der Unterricht kann dann weiterhin getrennt nach den Bildungsgängen Haupt- und Realschule wie in der jetzigen Regionalschule erfolgen, oder in einem gemeinsamen Klassenverband wie in den bestehenden Gemeinschaftsschulen oder neuerdings mithilfe eines Kurssystems gemäß den örtlichen und schulischen Gegebenheiten. Die Transparenz und Qualität der Ergebnisse sichern die Vergleichsarbeiten und zentralen Abschlussprüfungen. Bei entsprechenden Schülerzahlen und einer dauerhaft gewährleisteten Zweizügigkeit kann an der Schulart „Regional- und Gemeinschaftsschule“ im siebten Jahr nach ihrer Gründung eine selbständige gymnasiale Oberstufe eingerichtet werden.
In der Hoffnung, Ihnen mit meinen Ausführungen weitergeholfen zu haben, verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Ursula Sassen, MdL