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Ursula Renner
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Frage von Luna M. •

Die MLPD setzt sich ja bekanntlich für die Umwelt ein. Wie stehen Sie Flugreisen gegenüber? Die sind ja sehr umweltschädlich?

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Antwort von
MLPD

Vielen Dank für ihre Frage! Ich finde, dass die Umwelt ein viel zu geringe Rolle im Wahlkampf hat. 

Die MLPD fordert: 

Öffentlicher Personennahverkehr zum Nulltarif. Ersetzung aller fossilen Energien betriebener Verkehrsmittel durch Elektro-, Wasserstoff-, Oberleitungs- und Schienenfahrzeuge; vorrangiger Ausbau des öffentlichen Schienenverkehrs. Reduzierung des Neubaus von Autobahnen und vierspurigen Schnellstraßen. Güterverkehr auf Schienen und Wasserwegen auf Grundlage regenerativer Energien. Verbot von Kurzstreckenflügen außer in Notfällen. Förderung eines umweltverträglichen Tourismus.“ 1

Nach meinen Infos betrug der Flugverkehr 2019 ca. 3 % des CO² Ausstoßes. Sicher ist es heute mehr. Das ist doch eine erhebliche Summe, die es zu reduzieren gilt. Davon machen die Frachtflüge ca. 12 % aus. Wenn man jedoch die Fracht mit berücksichtigt, die in Passagierflugzeugen transportiert werden, liegt die Schätzung bei 30 – 50 Prozent des gesamten Luftverkehrsgewichts. Es ist unsinnig, dass Waren weltweit zum Verbraucher transportiert werden. 

Ursache ist der Drang nach Profitmaximierung, die vor allem die eigenen Waren an den Mann bringen will – egal, wie weit der Transportweg ist. Der Konkurrenzkampf verschärft sich angesichts der Weltwirtschaft- und Finanzkrise – mit entsprechenden Folgen für den Verkehr und Umwelt. Zudem werden riesige Mengen CO² in den Kriegen erzeugt, die gar nicht in der CO² Bilanz auftauchen! 

Es gilt also den Widerstand auch mit Streiks gerade von der Basis  zu entwickeln, um eine weitere Verschärfung der Klimakatastrophe aufzuhalten. Gerade die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass das nicht in Einheit, sondern nur im Kampf gegen die Interessen der Industrie, vor allem den der Monopole möglich ist. 

Wir müssen heute für konkrete Verbesserungen kämpfen, zum Beispiel für den Erhalt des inzwischen 58 Euro teuren Deutschlandtickets, ... .  Das allein wird jedoch nicht ausreichen. Wir brauchen ein System, das diese Gesetzmäßigkeit der Profitmaximierung außer Kraft setzt. 

Der persönliche Fußabdruck der CO² Bilanz wird durch jede Flugreise drastisch erhöht. 

Trotzdem ist es nicht richtig, den Massen die Ferienflüge zu verbieten. Es lenkt von den Verursachern ab und gibt tendenziell den Massen die Schuld. Wir müssen die Massen von dem notwendigen Umweltschutz und dem Kampf dafür überzeugen!

Gleichzeitig führen wir in unseren Büchern aus (siehe Fußnote), dass sehr wohl ein Paradigmenwechsel stattfinden und jeder sich und seine Gewohnheiten verändern muss. Diese Überzeugungsarbeit ist schon heute Teil unserer Politik. Doch im Sozialismus kann diese Selbstveränderung massenhaft zum Schutz der Umwelt führen und es kann das Fortschreiten der Umweltkatastrophe zumindest eingedämmt, wenn nicht sogar gestoppt werden. Die Zeit drängt! 

Deshalb: Make Socialism great again!

1„Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen“ von Stefan Engel – Monika Gärtner-Engel – Gabi Fechtner S. 451