Frage an Ulrich Müller von Matthias B. bezüglich Verkehr

Guten Tag, Herr Müller!

der Presse habe ich entnommen, dass Sie sich für "Stuttgart 21" aussprechen.
Dank der Schlichtung durch Heiner Geißler konnte ich mir ein gründliches Bild der technischen Details machen.
Mein Fazit: Das Preis- Leistungsverhältnis des unterirdischen Bahnhofs in Stuttgart steht in keinem Verhältnis zu den Möglichkeiten des Ausbaus des vorhandnen Kopfbahnhofs. Verlierer des Projekts S21 wird der Regionalverkehr sein. Darüber hinaus ist das Projekt nicht zukunftssicher, insbesondere in der geplanten Form mit acht Gleisen (kein Taktfahrplan möglich, Gefahr der Kettenreaktion bei Verspätungen etc.). Als Steuerbürger ist für mich unverständlich, warum durch unsere gewählten Vertreter im Landtag nicht schon früher für mehr Transparenz in diesem Planungsverfahren gesorgt wurde. Selbst Landräte südlicher Landkreise in BW sprechen sich immer noch dafür aus.

Wo bleiben die Argumente? Worin sehen Sie den Vorteil des Projekts?

Falls Sie auf diese Frage antworten, bitte auf dem Niveau des Faktenchecks der Schlichtung! Von Mandatsträgern höre ich meist unbegründete Statements. Dasfördert allerdings den Eindruck, dass es sich bei dem Projekt lediglich um einen Filz aus Interessen handelt, der nicht der Allgemeinheit dient. Die Bahn ist ja nicht einmal in der Lage, die Zugstrecke Basel-Ulm (die ich selbst häufiger benutze) stabil zu bedienen. Hier zeigte sich in den letzten Monaten, dass keinerlei Reservekapazität an Wagen vorgehalten wird - und es zu Zuständen kommt, die man eher in der indischen Provinz - nicht aber im "Musterländle" des High-Tech erwartet. Ein Armutszeugnis! Unter diesen Umständen ist die Landesregierung bereit, Aufgaben des Bundes zu finanzieren - und das ohne einen erkennbaren Nutzen (besonders für die Bahnkunden im Ländle) !?

Ihrer fundierten Stellungnahme (worin konkret liegt der Vorteil von S21 gegenüber der deutlich günstigeren Variante K21 incl. Schnellbahn Ulm ??) sehe ich mit Interesse entgegen.

Beste Grüße

M.Busl