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Frage von Gabriele H. •

Frage an Ulrich Lenz von Gabriele H. bezüglich Frauen

Wie ist Ihre Meinung zur Prostitution? Eine Thema, das nicht nur unter der Rubrik Frauen betrachtet werden
kann. Nicht wenige Menschen halten das neue Gesetz für unzureichend. Kennen Sie das Nordische Modell?
Anbei die Presseerklärung des Bündnisses Stop Sexkauf.
G. H.

Pressemitteilungdes „Bündnisses Stop Sexkauf“ anlässlich des Inkrafttretens des
„Prostituiertenschutzgesetzes“ am 1. Juli 2017.
Ab dem 1.Juli 2017 gilt das „Prostituiertenschutzgesetz“. Das Bündnis Stop Sexkauf stellt fest, dass dieses Gesetz nicht die Frauen in der Prostitution schützt, sondern es befördert vielmehr ihre industrialisierte sexuelle Ausbeutung.
Das Bündnis Stop Sexkauf fordert als Perspektive die Abschaffung der Prostitution durch das Nordische Modell, deren zentraler Kern die Freierbestrafung ist. Prostitution ist Gewalt gegen Frauen, eine Verletzung ihrer Menschenwürde und das größte Hindernis für die konsequente Umsetzung der Gleichberechtigung in Deutschland.
Das Ziel von „Stop Sexkauf“ ist es, Prostitution grundsätzlich als Problem in einer Gesellschaft, die sich Geschlechterdemokratie auf die Fahnen geschrieben hat, sichtbar zu machen und sie zu beenden. Konkretes Ziel ist die Einführung der Freierbestrafung, die an der Nachfrage nach Prostitution auf Seiten von Männern ansetzt und diese sukzessive herunterfahren will. Wir orientieren uns am schwedischen Beispiel, das dieses Ziel bereits entwickelt hat und vorlebt. Die Folge ist, dass Prostitution von mittlerweile über 80% der schwedischen Bevölkerung abgelehnt wird und der Kauf von sexueller Benutzung von Frauen verpönt ist.

Dr. Anita Heiliger, stellvertretend für das Bündnis Stop Sexkauf.

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Dr. Heiliger,

Wir in der Partei DIE LINKE haben uns noch keine fest fixierte,
endgültige Meinung zu diesem Thema gebildet.
Deswegen auch hier nur die entsprechenden Punkte aus unserem Wahlprogramm:

Gesellschaftliche Machtverhältnisse schlagen sich auch in der Prostitution nieder. In der LINKEN werden unterschiedliche Wege diskutiert, mit Prostitution politisch umzugehen. Einigkeit besteht darin: Die in der Prostitution Tätigen müssen geschützt und gestärkt werden. Sie dürfen nicht zu Objekten gemacht werden.

Wir wollen Zwangsprostitution als Ausbeutung bekämpfen, ohne die zur Prostitution gezwungenen Menschen zu bekämpfen. DIE LINKE will Opfer von Menschenhandel besser schützen. Solange die Betroffenen keinen sicheren und eigenständigen Aufenthaltsstatus erhalten, sind die Täter durch die Angst der Opfer geschützt. Aufenthaltstitel, Schutz und Entschädigung müssen unabhängig von der Bereitschaft der Opfer, als Zeugin oder Zeuge in einem Strafverfahren auszusagen, gewährt werden. Für die Betroffenen fordern wir Therapiemittel, medizinische sowie psychologische Betreuung, Rechtsbeistand und Rechtshilfe, Zugang zu sozialen Leistungen und Bildungsangebote.

Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Lenz