Frage an Ulrich Klotz von Till H.

Sehr geehrter Herr Hormuth,

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage. Da ich als Lehrer die Schulpolitik in den Mittelpunkt meiner politischen Arbeit stelle, liegt mir die Frage nach G8 und G9 natürlich am Herzen.

Grundsätzlich bin ich als Vater und als Lehrer für G9. Dennoch kann man darüber nachdenken, ob die schulische Ausbildung 8,9 oder sogar 10 Jahre dauern soll. Die Grenzen snd natürlich immer willkürlich. Wenn man sich für 8 Jahre entschließt, muss man eben die Inhalte eines Schuljahres auch wirklich streichen. Eine Belastung der Schülerinnen und Schüler, ein ganzes Jahr auf andere Schuljahre zu verteilen, ist nicht hinnehmbar. Wenn man jetzt wieder zu 9 Jahren zurückkehren will, dann nur, wenn die Ganztagsbelastung der Schüler wirklich wieder zurückgenommen wird. Ein G9 mit einer Ganztagsbelastung wär ja keine wirkliche Entlastung, sondern nur eine Verlängerung der gegenwärtigen Situtaion um ein Jahr. Dann kann man immer noch fragen, ob alle Schüler innerhalb derselben Zeit zum Abitur geführt werden oder nicht. Eine individuelle Entscheidung wäre die beste. Das führt bei manchen Schulen sicherlich zu organisatorischen Problemen. Wenn eine Schule das nicht leisten kann, muss man sich zwischen Gesamtschule und Gymnasium am Ort abstimmen. Gymnasium steht dann für G8 und Gesamtschule für G9. Je mehr Vielfalt, desto besser. Grundsätzlich gilt für beide Systeme. dass Schule nicht nur auf Turboprüfungen vorbereiten sollte, sondern sich Zeit lassen muss, um die Persönlichkeit des Menschen zu bilden. Im Gegensatz zu vielen anderen Politikern bin ich der Meinung, dass Schule zwar wichtig ist, allerdings sollte die Schulzeit nicht den ganzen Tag eines Schülers in Anspruch nehmen, sondern noch Zeit für Sport und anderen Ausgleich lassen. Ein G8 und ein G9 sollten das immer berücksichtigen.

Für weiter Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Klotz