Frage an Ulrich Harder von Sibyll S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Harder,
1. Was will Ihre Partei konkret für die Arbeitslosen 50+ (gerade für die überqualifizierten Akademiker) tun ?
2. Wie sieht die Rentenpolitik Ihrer Partei für diese Zielgruppe aus? HartzIV-Empfänger müssen erst ihre Ersparnisse aufbrauchen, die sie ja auch für die spätere Rente zurückgelegt haben. Wovon leben wir Rentner dann?
Wir wurden in unserer Jugend keineswegs auf das kommende Rentendesaster hingewiesen, denn nach Norbert Blüm waren die Renten immer sicher!!!! Als Alleinerziehende konnte ich auch keine Rücklagen anlegen.Danke.
Liebe Frau Schlegel,
Die verspätete Antwort bitte ich zu entschuldigen. Wir sind im Wahlkampf und sehr gestresst. Bei uns wird nämlich niemand bezahlt, und die Zeit läuft davon.
Ihre Fragen:
1. Wir brauchen mehr Arbeitsplätze. Die größten Fehler der Berliner Parteien, durch die die Arbeitslosigkeit nicht mehr abgebaut wird, liegt einerseits darin, dass man als Sofortmaßnahme die vielen Nicht-EU-Ausländer nicht in ihre Heimatländer zurückschickt. Das wäre nach den EU-Normen nicht verboten. Sie haben etwa 2 Millionen Arbeitsplätze inne, die von älteren Deutschen eingenommen werden könnten.
Ein weiterer Fehler der Berliner Parteien liegt darin, dass sie immer sagen, die Politik könne keine Arbeitsplätze schaffen, sondern nur die Rahmenbedingungen bestimmen. Die gesamte preußisch-deutsche Geschichte ist voll davon, dass zunächst der Staat neue Arbeitsplätze initiiert hat und sie dann deutschen Unternehmern überlassen hat (z. B. Fernsehen, Autobahn, UFA, AEG, Lufthansa, Volkswagen, Preussag usw. Diese Reihe ist unendlich.). Bei einer anderen Wirtschaftspolitik hätten wir wohl bald Arbeitskräftemangel, und auch die älteren Arbeitnehmer, vor allem Akademiker, würden gebraucht.
2.Mit mehr Arbeit kommen auch die Rentensysteme wieder in eine bessere Ordnung. Sie sind nur deswegen desolat, weil wegen der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit zu wenig Beiträge gezahlt werden. Natürlich werden wir älter, und das wirkt auf die Rentenhöhe zurück. Aber es ist eine von vielen Ursachen, nicht die einzige und nicht die entscheidende.
Dies ist eine Kurzantwort. Wenn Sie mehr wissen wollen, teilen Sie uns bitte Ihre Adresse mit. Wir schicken Ihnen dann weiteres Material.
Mit freundlichen Grüßen,
Ulrich Harder