Ulrich Engelke
DIE LINKE
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Frage von Caroline H. •

Frage an Ulrich Engelke von Caroline H. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Engelke,

Was unterscheidet Sie von den anderen Kandidaten?

Mit freundlichen Grüßen,

Caroline Hesse

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Hesse,

vielen Dank für Anfrage. Die Verzögerung bitte ich zu entschuldigen.
Zu Ihrer Frage möchte ich zunächst ausführen, dass Sie sich den Unterschied zu anderen Kandidaten bitte selbst erschließen. Ich sage Ihnen etwas zu meiner Person:

Ich bin politisch geworden, weil ich seit etlichen Jahren beobachte, dass sich (nicht nur) die Bundesrepublik erheblich negativ verändert.
Der Rechtsstaat ist nur noch eine Fassade und in den letzten Jahren hat die Menschenverachtung weiterhin erheblich zugenommen. Die Realeinkommen sinken bei mittleren und kleinen Einkommen, obwohl die Arbeitsproduktivität und damit der potentielle Wohlstand permanent zunimmt. Gerade aber das Steigen der Arbeitsproduktivität verursacht das Sinken der Löhne, weil der sogenannte Arbeitsmarkt unter Druck gerät.

Das ist eigentlich widersprüchlich. Aber darüber wird aktuell überhaupt nichts gesagt.

Arbeitnehmer - und zwar alle - werden durch das Sanktionsregime des Hartz-IV-Regimes unter Druck gesetzt und müssen gegebenenfalls bei einer "betreuten Amtsvermittlung" jeden Billigjob annehmen. Die meisten Arbeitnehmer fürchten, in dieses Sklavensystem hinein zu rutschen und müssen auch bereits im Arbeitsleben viel an Würde aufgeben. Arbeitgeber können sich zusehends mehr erlauben. Es geht anscheinend nur noch darum, möglichst viel Geld zu machen und Sozialsysteme abzubauen.

Eines der wichtigsten Druckmittel, um Arbeitssuchende in jeden Job zu pressen, sind die Sanktionen bei Hartz-IV.
Sie verstoßen gegen das Grundgesetz, aber nur DIE LINKE. achtet das. Dazu habe ich einiges geschrieben:
http://energie-engelke.bplaced.net/e107_files/downloads/begr_verfasswidr_sankt.doc

Hier etwas zur Lohnentwicklung in Europa:
http://www.boeckler.de/impuls_2012_13_gesamt.pdf

Ich komme auf einen weiteren wichtigen Punkt zu sprechen. Es geht um das Mantra: Sparen! Sparen! Sparen!
Wir haben ja jetzt eine Staatsschuldenkrise - so wird uns erklärt - wir brauchen eine Schuldenbremse und den Fiskalpakt und müssen die Staatsschulden reduzieren.

Tatsächlich?

Bitte stellen Sie sich vor, Sie kaufen eine Staatsanleihe. Dann besitzen Sie ein Geldvermögen in Form der Anleihe und der Staat wird zum Schuldner bei Ihnen. Genau das, das ein Geldvermögen auf der anderen Seite immer als Gegenbuchung eine Verbindlichkeit - also Schulden - aufweist, ist eine eiserne Regel des Geldsystems. Sie hat eine enorme Bedeutung. Sie bedeutet, dass Schulden zwangsläufig (in exakt gleicher Höhe) existieren müssen, wenn Geldvermögen existieren.

Unsere aktuelle Politik begünstigt im hohen Maße das Anwachsen der großen Geldvermögen. Und dann will man die Gegenbuchung, die Schulden reduzieren - ohne die Geldvermögen zu reduzieren? Wie soll das denn gehen? Und die Erde ist eine Scheibe!
Die sogenannten Wirtschaftsweisen und alle Parteien, die in den letzten Jahren so an der Macht waren, binden uns einen ungeheuren Bären auf oder es fehlt ihnen am logischen Denkvermögen. - Wie auch immer.

Weblinks dazu (Nr. 1 von mir):
http://www.jungewelt.de/aktuell/rubrik/leserbriefe.php?letterId=24049
http://www2.alternative-wirtschaftspolitik.de/uploads/m0211.pdf

Michael Schlecht, ein MdB der Linken hat jetzt gesagt, das Merkel eine Blutspur durch Europa zieht. Das unterschreibe ich, denn die europäische Verarmungspolitik bringt tatsächlich mittlerweile Menschen um.
http://www.michael-schlecht-mdb.de/wp-content/uploads/2012/11/Rundmail-82-Merkel-und-ihre-rot-gruenen-Zwerge.pdf

Es tut mir leid, auf all dies hinweisen zu müssen. Aber Wegsehen und sie gewährenzu lassen ist weit schlimmer. Weitere "Reformen" sind immer möglich.

Viele Grüße
Ulrich Engelke