Udo Wolf
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Frage von Lisa E. •

Frage an Udo Wolf von Lisa E. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Abgeordneter,

ich bin Hebamme und arbeite im Geburtshaus Charlottenburg. Ich bin selbstständig und betreue werdende Mütter bei Geburtshaus- und Hausgeburten. Ich erlebe, wie ungestört und selbstbestimmt Kinder zur Welt kommen können. Ich unterstütze Frauen und ihre ureigensten Kräfte, Kinder zu gebären. Aber meine Arbeit ist existentiell bedroht. Aus gegebenen Anlass frage ich Sie: Wie wollen Sie das Recht auf Wahlfreiheit des Geburtsortes mit der sich immer mer zuspitzenden Haftpflichtproblematik vereinbaren? Was sind Ihre konkreten Pläne?

Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Lisa Etzold

Udo Wolf
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Etzold,

vielen Dank für Ihre Anfrage, wie das Recht auf Wahlfreiheit des Geburtsortes sich mit der sich immer mehr zuspitzenden Haftpflichtproblematik vereinbaren lässt. Ich kann nach Rücksprachen mit unseren Fachpolitikerinnen und Fachpolitikern auf Landes- und auf Bundesebene versichern, dass wir uns auch weiterhin dafür einsetzen, dass Frauen zwischen Krankenhaus, Geburtshaus und Hausgeburt wählen können, wenn sie ein Kind zur Welt bringen. Den Hebammen, ob freiberuflich tätig oder angestellt, kommt dabei eine ganz besondere Bedeutung zu. Schwangerschaft und Geburt sind keine Krankheit, erfordern aber gute medizinische und psychosoziale Betreuung, um das Risiko für Leben und Gesundheit von Mutter und Kind so gering wie möglich zu halten.

Mit Recht weisen Hebammen seit Jahren auf die schwierigen Bedingungen hin, unter denen sie arbeiten, sowohl im Krankenhaus als auch als Freiberuflerinnen. Über folgenden Link finden Sie die Position und die Initiativen der Fraktion DIE LINKE im Bundestag.

http://www.linksfraktion.de/themen/hebammen/

Wir haben dabei nicht allein das Problem der gestiegenen Haftpflichtprämien im Blick. Es geht um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Hebammen insgesamt. Freiberufliche Hebammen erlangen im Schnitt mit einem Stundenlohn von durchschnittlich 8,50 € gerade mal den gesetzlichen Mindestlohn. Das ist ein Skandal.

Uns ist bewusst, dass diesbezüglich mit dem inzwischen auf Bundesebene erreichten Ausgleich für die gestiegenen Haftpflichtprämien noch keine Lösung auf Dauer erreicht wurde. Die Diskussion geht weiter und wir werden uns auch weiterhin dafür einsetzen, dass sowohl das Recht der Hebammen auf freie Berufsausübung als auch das Entscheidungsrecht der Frauen über den Geburtsort gewährleistet wird.

Mit freundlichen Grüßen

Udo Wolf